Dreamliner-Produktion: Auf ein Problem folgt das nächste.

FAA untersuchtÜbte Boeing bei Sicherheit Druck auf Mitarbeitende aus?

Boeing-Angestellte, die an die FAA berichten, sollen unter unangemessenem Druck vom Flugzeugbauer stehen. Die amerikanische Luftfahrtbehörde leitet deshalb eine größere Untersuchung ein.

Top-Jobs

Oscar Echo logo

Continuing Airworthiness Specialist or Continuing Airworthiness Trainee

Oscar Echo Business Jet GmbH
Eisenstadt
Feste Anstellung
Business Aviation
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Sparfell Logo

VIP Flight Attendant

SPARFELL Luftfahrt GmbH
Österreich
Flughafen Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
Thüringen

Sachbearbeiter/in „Luftverkehr“ (m/w/d)

Top jobs
Erfurt
Deutschland
Ministerium
Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI)
Feste Anstellung
Vollzeit

Zuerst nahm sie eine Stichprobe. Jetzt stößt die amerikanische Luftfahrtbehörde eine größere Untersuchung an. Sie hat den Verdacht, dass auf Angestellte von Boeing, die an die Federal Aviation Administration FAA berichten, unangemessener Druck ausgeübt wird. Das geht laut den Zeitungen Wall Street Journal und The Hill aus einem Brief der FAA an den Hersteller vom 19. August hervor.

Es geht dabei um das System namens ODA, kurz für Organization Designation Authorization. Es ermöglicht der Luftfahrtbehörde, Aufgaben an Angestellte der Unternehmen zu delegieren, die sie kontrolliert. Diese Firmen stellen dafür Mitarbeiter ab, so auch Boeing.

Kritik an Unternehmenskultur

Die FAA hat zwischen Mai und Juli stichprobenartig 32 ODA-Mitarbeitende befragt. Sie kam zu dem Schluss: «Die Unternehmenskultur von Boeing scheint die Mitglieder der ODA-Einheit daran zu hindern, offen mit der Federal Aviation Administration zu kommunizieren», heißt es in dem Schreiben. «Darüber hinaus scheint die Organisationsstruktur starken Einfluss darauf zu haben, wie die Mitglieder der Einheit ernannt und geleitet werden und wie sie autorisierte Funktionen ausüben dürfen.» Das biete viel Gelegenheit zur Einmischung statt zur Unabhängigkeit.

Boeing erklärte, man nehme die Angelegenheit sehr ernst. Ein Sprecher sagte gegenüber The Hill, man ergreife sofort Maßnahmen zur Umsetzung der aktuellen FAA-Empfehlungen. «Wir wollen das Bewusstsein schärfen und die Mitarbeiter ermutigen, Fälle zu melden, in denen sie glauben, dass ein unzulässiger Druck ausgeübt wird», so der Sprecher.

ODA-Probleme bei 737 Max und 787

Das Problem ist kein neues. Im Zuge der Untersuchungen zur Boeing 737 Max geriet das ODA-System in die Kritik. Im Sommer 2020 gab es auch in der Dreamliner-Produktion in North Charleston Verstöße gegen ODA-Regeln. So sollen von Boeing abgestellte ODA-Mitarbeitende an Boeing-Vorgesetzte berichtete haben, die dem Programm gar nicht angehörten.

Außerdem sollen leitende Boeing-Manager in dem Werk unangemessen Druck auf ODA-Mitarbeitende ausübt haben, die mit der Überwachung der Qualitätskontrolle bei der Produktion des 787 Dreamliners beauftragt waren. Die Führungskräfte haben die abgestellten Mitarbeitenden demnach unter anderem zu schnelleren Freigaben gedrängt, sie schikaniert und ihnen gedroht, sie ersetzen zu lassen.

Mehr zum Thema

Kapitol in Washington: Zwei Senatoren fordern eine bessere Arbeit der FAA.

Boeing soll nicht mehr «unangemessenen Druck» ausüben

United Airlines erhielt im März und April 2021 von Boeing drei Boeing 787-9 mit Motoren von General Electric.

Boeing-Manager setzten 787-Kontrolleure unter Druck

Boeing 787 Dreamliner: Auf ein Produktionsproblem folgt das nächste.

FAA schaut Boeing bei 787 genauer auf die Finger

Boeing 737 Max: Was folgt auf das Flugzeug?

Boeing arbeitet an Nachfolger der 737 Max - mit neuem Cockpit

Video

Boeing 777-9: Das Flugzeug wird wohl sechs Jahre verspätet sein.
Das neue Langstreckenmodell bleibt ein Sorgenkind: Statt 2026 wird die 777X wohl frühestens 2027 in den Liniendienst starten - bei Erstbetreiberin Lufthansa. Das bedeutet für Boeing hohe Zusatzkosten.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Das neue Sicherheitsvideo von Air France: Elegant, optisch stark und nicht überfrachtet.
Von Lego-Figuren bis Promis. Sicherheitsvideos von Fluggesellschaften haben sich zu kleinen Kunstwerken entwickelt. Das sind die Favoriten unserer Redaktion.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Große Schäden an beiden Flugzeugen: Die beiden Bombardier CRJ 900 nach der Kollsion.
Auf dem New Yorker Flughafen LaGuardia kollidierten zwei Bombardier CRJ 900 beim Rollen. Die Tragfläche des einen traf das Cockpit des anderen Jets von Delta Air Lines.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin