Letzte Aktualisierung: um 22:35 Uhr

Geben mehr aus als vor der Pandemie

Ü-50er füllen Kassen von Eurowings

Die Lufthansa-Tochter ist zufrieden mit den Buchungen zu Jahresbeginn - gerade auch dank älterer Kunden. Für den Sommer plant Eurowings mit bekannten Wet-Lease-Partnern.

Es geht gut los für die Lufthansa-Tochter. Eurowings zeigt sich zufrieden mit «buchungsstarken Wochen im Dezember und Januar». Das sagte Airline-Chef Jens Bischof am Donnerstag (12. Januar) in einem Pressegespräch. Zu Jahresbeginn 2023 habe man «mehr als 80 Prozent mehr Buchungen, wenn wir uns mit dem Vorjahr vergleichen».

In der Oster- und Sommersaison will die Fluglinie etwa so viele Sitze anbieten wie im gleichen Zeitraum des Vor-Pandemie-Jahres 2019. Die Zahl der angebotenen Sitzplatzkilometer soll sogar um etwa 10 Prozent steigen – dank längerer Strecken.

Ältere Kunden aktuell sehr ausgabefreudig

Es sei «ein klarer Trend, dass viele Menschen mehr Geld für Reisen ausgeben als vor der Pandemie, insbesondere im Bereich der Best und Golden Ager», so Bischof. «Da sieht man deutlich, dass der Wille sehr ausgeprägt ist, sich vernünftige und gute ausgestattete Ferien zu leisten.» Unter Best und Golden Ager versteht man Menschen, die älter sind als 50 Jahre.

Unter den 140 geplanten Reisezielen von Eurowings ist Mallorca erneut die Top-Destination. Aber auch Richtung Türkei und Ägypten baue man stark auf, so der Chef der Fluggesellschaft. Die Buchungen der Kunden konzentrieren sich aktuell auf die Zeit bis Ostern. «Von jetzt bis inklusive April wird kräftig gebucht», sagte Bischof.

Avion Express kehrt im Sommer zurück

Auf den Sommer entfalle derzeit etwa ein Drittel der Buchungen. «Da wünschen wir uns noch eine gewisse Belebung», so der Manager. Zum Einsatz kommen in der Hochsaison 125 Jets, 100 davon selbst betrieben, 74 von Eurowings Deutschland, 26 von Eurowings Europe.

Die weiteren Flieger bezieht die Fluggesellschaft zur nachfragestarken Zeit von Wet-Lease-Partnern. Das wird zum einen weiterhin Tuifly sein mit zwei Boeing 737-800. Zum anderen soll wie im letzten Sommer wieder Avion Express hinzukommen. In der Zusammenarbeit mit der litauischen Airline werde man Prozesse an Bord, etwa mit Handgepäck und Kleidungsstücken von Reisenden, verbessern und harmonisieren, kündigte Bischof an. Da habe es im Sommer 2022 noch «durchaus unterschiedliche Handhabungen» gegeben.

Eurowings erwägt Ausbau in Prag

In den nächsten ein bis zwei Wochen will Eurowings einen dritten Wet-Lease-Partner für den Sommer vorstellen. Ob das erneut wie 2022 Air Baltic mit ihren Airbus A220-300 wird sein, ist ungewiss. Bischof wollte keinen Airline-Namen nennen und sagte lediglich, man wähle in einem zunehmenden angespannteren Markt solche Partner, die in Sachen Produkt, Flugzeuge, Stationen und operationelles Konzept zu Eurowings passten.

Zufrieden äußerte sich der Chef der Fluglinie mit der Basis in Tschechien. «Wir haben das erste volle Jahr Prag hinter uns und sind sehr glücklich mit der Entwicklung dort», so Bischof. «Dort überlegen wir gerade, ob es uns gelingt, weiter auszubauen.»

Harter Wettbewerb in Stockholm

Der Betrieb an der Basis in der schwedischen Hauptstadt Stockholm sei dagegen «durchaus anspruchsvoll» aufgrund einer «sich vehement wehrenden Wettbewerbslandschaft», sagte der Manager. Dort bleibe es daher vorerst bei den drei dort stationieren Flugzeugen.