Winglet einer Boeing 737 von Tui Airlines: Ärger mit einem Flug.
Kritik auch an Crew

Tui-Flug «war voller selbstsüchtiger Covidioten»

Mehrere Corona-Infizierte an Bord sorgen dafür, dass fast 200 Passagiere eines britischen Tui-Fluges in Quarantäne müssen. Nun geraten Reisende und Crew in die Kritik.

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Tui-Flug BY6215 von Griechenland nach Wales von vergangener Woche sorgt für Aufregung. Nachdem mehrere Passagiere positiv auf Covid 19 getestet wurden, mussten sich alle anderen einige Tage nach ihrer Rückkehr in Quarantäne begeben. Nun berichtet die Zeitung The Guardian, dass nicht nur sieben Menschen nach ihrer Rückkehr von Zakynthos nach Cardiff ein positives Testergebnis bekamen, , wie bisher berichtet, sondern sogar 16. Sieben davon waren zum Zeitpunkt des Fluges am 25. August schon potenziell ansteckend.

Passagiere erheben im Gespräch mit dem Sender BBC nun Vorwürfe gegen andere Fluggäste, die Besatzung und die walisische Gesundheitsbehörde. «Dieser Flug war ein Debakel»˛ sagte Stephanie Whitfield. «Eine Menge Leute nahmen ihre Masken ab und liefen den Gang auf und ab, um mit anderen zu sprechen.» Direkt nach der Landung hätten fast alle Reisenden ihren Mund-Nase-Schutz entfernt. «Der Flug war voller selbstsüchtiger Covidioten und einer unfähigen Crew, der es völlig egal war», kritisiert Whitfield.

Crew soll nicht eingeschritten sein

Flugbegleiter hätten nur selten Passagiere mit falsch sitzenden Masken zurechtgewiesen, so Whitfield weiter. «Neben mir saß ein Mann, der während des ganzen Fluges die Maske am Kinn trug, und die Flugbegleiterin sprach mit ihn und sagte nichts.»

Ein andere Passagier, Lee Evans, erzählte, am Abflughafen in Zakynthos sei es schon beim Check-in chaotisch zugegangen. Im Flieger hätten dann Passagiere teilweise die Plätze getauscht. Zurück in Wales habe er die Benachrichtigung der Behörden zur Selbstisolation erst fast eine Woche nach dem Flug erhalten, was ein «Schock» gewesen sei.

Benutzte Tücher in Sitztasche

Ein weiterer Reisender, der sich nur Lewis nannte, erklärt, er sei in den vergangenen sechs Wochen elf Mal mit verschiedenen Airlines geflogen. Nie habe es Probleme gegeben - abgesehen von diesem Flug. Zwar habe es vier Ansagen zur Maskenpflicht gegeben. Aber: «Wir haben die Kabinenbesatzung darauf aufmerksam gemacht, dass Leute permanent ihre Masken entfernt haben.» Kein Flugbegleiter habe daraufhin etwas unternommen.

Dafür seien Passagiere, die glaubten, Symptome zu haben, nach vorne in die Kabine hinter einen Vorhang gesetzt worden, so Lewis. Er habe zudem in der Tasche des Vordersitzes benutzte Tücher gefunden. Von den positiven Fällen habe er erst Tage später durch die Medien erfahren. «Ich kann nicht sagen, mit wie vielen Leuten ich da schon Kontakt hatte.»

Auch Verteidiger von Tui

Tui erklärte, man sei besorgt wegen der Berichte und habe eine Untersuchung eingeleitet. Die Flugzeuge würden nach jedem Flug und gemäß der Vorgaben der europäischen Luftfahrtbehörde Easa mindestens alle 24 Stunden sehr gründlich gereinigt und desinfiziert.

Zudem meldeten sich auch Passagiere zu Wort, welche die Airline verteidigten. So sagte Danielle Loughman gegenüber der Zeitung Daily Mail, das Kabinenpersonal habe wiederholt betont, wie wichtig es sei, Masken zu tragen. Sie selber habe im hinteren Teil des Flugzeuges gesessen, Familienangehörige im vorderen Teil «und keiner von uns hatte irgendwelche Probleme mit Menschen, die keine Masken trugen».

Etliche Infizierte nach Rückkehr aus Zakynthos

Sie habe auch niemanden plaudernd in den Gängen gesehen, so Loughman weiter. Sie erklärte, auch nach der Landung hätten die Reisenden die Masken aufbehalten. Sie habe das Gefühl, in einem anderen Flug gesessen zu haben als die kritische Stephanie Whitfield.

Eine Beraterin der walisischen Gesundheitsbehörde erklärte, in der vergangenen Woche habe es etwa 30 bestätigte Corona-Fälle bei Menschen gegeben, die aus Zakynthos gekommen seien. Sie erwarte, die Zahl steigen werde. Die Betroffenen haben demnach in verschiedenen Hotels gewohnt und sind mit verschiedenen Airlines geflogen.

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