Letzte Aktualisierung: um 14:42 Uhr

Billigtochter von Air France-KLM

Transavia gibt in München wieder auf

Erst vor etwas mehr als einem Jahr startete die Billigairline von Air France und KLM in München und gab sich zuversichtlich. Nun kündigt Transavia an, die Basis noch in diesem Jahr wieder zu schließen.

Es war ein Frontalangriff auf Lufthansa – und er ist missglückt. Endlich sei auch eine Billigairline in München präsent, verkündete Transavia anlässlich der Bekanntgabe des Starts in der bayerischen Hauptstadt. Mit vier stationierten Boeing 737 startete die Air-France-KLM-Tochter im November 2015 Flüge zu Zielen in Italien, Portugal, Spanien, Dänemark, Kroatien, Marokko, Belgien und den Niederlanden. Damit ist es aber bald größtenteils vorbei.

Ab Oktober buchstabiert die Fluggesellschaft am Franz Josef Strauß Airport zurück. «Zum Winterflugplan schließt Transavia die Basis im Erdinger Moos und konzentriert sich in München auf Flüge nach Amsterdam sowie nach Eindhoven», teilt Transavia mit. Gleichzeitig bemüht sich die Fluggesellschaft, dass das Ganze bloß nicht als Niederlage interpretiert wird.

München rentierte sich nicht

«Es war schon immer Teil unserer DNA, neue Möglichkeiten zu erkennen und zu analysieren. Aus diesem Grund eröffneten wir vor zwölf Monaten eine neue Basis in München, wo unsere in Bayern bislang unbekannte Marke herzlich aufgenommen wurde», lässt sich Mattijs ten Brink, Chef von Transavia, zitieren. Die Pünktlichkeitswerte seien herausragend gewesen und die Gäste sehr zufrieden.

«Gleichzeitig müssen wir aber unser Geschäftsmodell kontinuierlich den Marktgegebenheiten anpassen. Wir haben nun entschieden, unsere Strategie zu ändern und uns auf Wachstum innerhalb unseres Heimatmarktes zu konzentrieren.» So zuversichtlich das klingt – übersetzt heißt es: München hat sich für Transavia schlicht nicht rentiert.

Eurowings-Antritt schreckte wohl ab

Kürzlich hatte Eurowings bekannt gegeben, eine Basis in München zu eröffnen. Auf den Sommerflugplan 2017 stationiert die Lufthansa-Billigairline vier Airbus A320 in der bayerischen Metropole. Damit werden 32 Strecken bedient. Auf diesen Preiskampf wollte sich Transavia wohl nicht einlassen.