Der Abschuss von Malaysia-Airlines-Flug MH17 im Juli 2014 schreckte die Luftfahrtbranche auf. Auch wenn man ernsthafte Krisengebiete grundsätzlich nicht überflog – ein wirkliches Unsicherheitsbewusstsein gab es dabei nicht. Man befand sich ja hoch über dem Boden, in sicherem Abstand. Nur dass das eben bei MH17 nicht der Fall war. Die Boeing 777 von Malaysia Airlines wurde von einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen, alle 298 Insassen kamen ums Leben. Das Unglück ist eines der zehn schwersten in der Geschichte der Luftfahrt.
Die Europäische Union will daraus nun Konsequenzen ziehen. Die im vergangenen Jahr gegründete Task Force um EU-Luftfahrtkommissarin Violeta Bulc fordert eine Politik, die es ermöglicht, Risiko-Überflugszonen effektiv zu kontrollieren und Airlines dabei hilft, diese zu meiden. Es sei ein reales Risiko, heißt es in einer Mitteilung. Die Attacken, die Passagierflieger gefährden, könnten aus Versehen oder absichtlich erfolgen und das in jeder Flugphase. Es gelte, das zu verhindern. Das setze voraus, dass alle Airlines gleichen Zugang zu Informationen über Risikogebiete haben.
Kritik an Informationspolitik schon nach dem Abschuss von MH17
Gefordert seien dabei Staaten, Geheimdienste, die EU und die Fluglinien. Man müsse eine Lösung entwickeln, die es ohne viel bürokratischen Aufwand ermögliche, einen Überblick über kritische Gebiete zu erhalten und auch schnell Alternativen zu finden. Wichtig sei vor allem, dass eine unabhängige Quelle alle Informationen so analysiere, dass ein einheitliches und objektives Bild entstehe. «Die Meinung eines Staates kann sich teils stark von der von anderen unterscheiden», so die Begründung. Nur ein Gesamtüberblick schaffe eine realistische Einschätzung.
Task Force der EU fordert Konsequenzen aus MH17
Trümmer von MH17: Die EU will solche Unglücke in Zukunft verhindern.