Flughafen mit Diebstahlrekord
Am Tambo International Airport in Johannesburg wird so viel geklaut wie nirgendwo auf der Welt. Das macht South African Airways Sorgen.
Der Tambo International Airport in Johannesburg.
Der Tambo International Airport in Johannesburg.
«Außer Kontrolle» sei die Gepäckabfertigung am Johannesburger Flughafen. Siza Mzimela, die Konzernchefin von South African Airways, beklagt sich bitter über die Zustände am Tambo International Airport, wie die Zeitung Business Day schreibt. Laut der Managerin ist die Quote an entwendetem Gepäck am Flughafen 6 pro 1000 Stücke – das doppelte des weltweiten Durchschnitts. Auch an anderen südafrikanischen Flughäfen sei es der Diebstahl ein großes Problem.
Statt sich an die Lösung zu machen, würden die Verantwortlichen gegeneitig mit dem Finger aufeinander zeigen, so Mzimela. Auch die Flughafen-Behörde Acsa schließt sie in die Kritik ein. Dass es generell möglich sei, das Problem in den Griff zu bekommen, zeigten die Erfahrungen während der Fussball-WM im vergangenen Jahr. Da zu dieser Zeit mehr Sicherheitspersonal anwesend war, seien die Diebstähle seltener geworden. Doch direkt nachdem die zusätzlichen Massnahmen wieder außer Kraft gesetzt worden seien, habe es wieder genauso schlimm aus wie vorher ausgesehen.
Airlines aus dem Mittleren Osten springen ein
Das Problem bedrohe die Tourismusindustrie des Landes. Reisende würden sich Alternativen zu südafrikanischen Airlines überlegen, wenn das Risiko, das Gepäck zu verlieren, so hoch sei. South African leidet besonders darunter. Der Ruf der Fluggesellschaft hängt eng mit dem Tambo International Airport zusammen, da ein großer Anteil ihrer Kapazitäten dort stationiert ist.
Die Airportbehörde Acsa verteidigt sich: Immerhin sei der Diebstahl in den letzten Jahren kontinuierlich zurück gegangen. Die Zahlen, die South African präsentiert hat, zweifelt Acsa-Manager André Vermeulen an. «Ich denke, wir reden in Tambo von ungefähr vier Gepäckstücken in tausend, die verloren gehen. Das wären zwei bis drei gestohlene Koffer», so Vermeulen.