Aeropuerto de Ciudad Real: Kaum Passagiere, kaum Einnahmen.

Aeropuerto de Ciudad Real: Kaum Passagiere, kaum Einnahmen.

Africa Twin/Wikimedia

Spaniens Geisterflughäfen

Fast 50 Flughäfen wurden in den letzten zwanzig Jahren in Spanien gebaut - die allermeisten von ihnen zählen kaum Passagiere.

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Er war als Alternative zum chronisch überlasteten Madrid-Barajas geplant. Der Flughafen von Ciudad Real, 190 Kilometer von der spanischen Hauptstadt entfernt, wurde gross angelegt. Eine Piste von 4000 Metern, die 17 Flugbewegungen pro Stunde erlaubt; ein Terminal, das drei Millionen Passagiere pro Jahr abfertigen kann; ein grosser Frachtbereich. Bloss: Der erste privat finanzierte Airport Spaniens ist seit seiner Eröffnung im November 2008 ein weisser Elefant, ein völlig überdimensioniertes Projekt aus der Boomzeit.

Die Realität in Ciudad Real sieht ganz anders aus, als sie sich die Planer vorgestellt hatten. Der Fernsehsender Canal Cuatro besuchte den Flughafen bereits ein Jahr nach der Eröffnung und fand eine Geisterstadt vor. Geschlossene Ticketschalter, menschenleere Hallen, eine Putzfrau, die nicht wusste, was sie reinigen soll, Chauffeure, die den ganzen Tag leere Busse hin und herfuhren. Der Tower stand verloren und unbesetzt in der Gegend. Seither hat sich die Lage noch dramatisch verschärft. 2009 flogen noch 54'000 Passagiere via Ciudad Real. 2010 waren es nur noch 35'000 und im laufenden Jahr sind im ersten Quartal gerade erst 7700 Menschen im Aeropuerto Central ein- und ausgestiegen. Nur vier Flüge nach Barcelona stehen wöchentlich im Angebot und vier nach Paris - alle mit Vueling.

Ein Flug alle neun Monate

Ciudad Real ist kein Einzelfall. In den letzten zwanzig Jahren wurden in Spanien 48 regionale Flughäfen gebaut. Nur gerade elf von ihnen schreiben auch wegen des dramatischen Konjunktureinbruchs mit horrender Arbeitslosigkeit keine Verluste. «Wir wollten der Welt eine Lektion erteilen. Und hier sind wir nun mit der Flughafenbehörde, die am meisten Geld in der Welt verliert», kommentierte Ökonom die Zustände in der Zeitung «El Pais».

Ein weiteres Beispiel von spanischer Fehlplanung ist Huesca. 2007 wurde der Flughafen auf Initiative eines lokalen Politikers eröffnet, um Touristen in die Region in den Pyrenäen zu bringen. Doch Flüge landen kaum je im Geister-Airport. Der letzte landete im April 2011, der nächste ist für Januar 2012 geplant. Kein Wunder, der Aeropuerto de Zaragoza - die Nummer sechs im Lande - liegt keine 60 Kilometer entfernt.

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