Bilder der Eruption: Die magnetische Strahlung kann Geräte beeinflussen.

«Wir haben Glück gehabt»

Der erste große Solarsturm war harmloser als vermutet. Doch die Gefahr für Airlines ist damit nicht gebannt, glaubt ein Astrophysiker.

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Der Sonnensturm traf am Donnerstag auf die Erde. Doch er hatte deutlich weniger Auswirkungen als befürchtet. Im Vorfeld war in gewissen Kreisen bereits ein Chaos prognostiziert worden, da das Naturschauspiel Computer und Navigationsgeräte stören kann. Besonders der Flugverkehr galt deshalb als gefährdet. Das Risiko bestehe aber in den nächsten Tagen weiterhin, warnt Volker Bothmer, Experte für Astrophysik der Universität Göttingen im Gespräch mit aeroTELEGRAPH.

Der Sonnensturm vom Donnerstagmorgen war viel harmloser als erwartet. Weshalb?

Volker Bothmer
: Die Auswirkungen waren nicht gravierend, da die Erde nur vom Rand des Sturmgebietes erfasst wurde und sich die Stärke auf dem Weg zur Erde verringerte. Auf der Sonne selbst besaß der Sonnensturm eine Geschwindigkeit von etwa 2600 Kilometern pro Sekunde. Von mehr als 10'000 Ausbrüchen auf der Sonne während eines elfjährigen Aktivitätszyklus treten solche Geschwindigkeiten nur bei etwa einem Dutzend Ereignissen auf. Wir haben Glück gehabt, dass die Erde nicht richtig getroffen wurde.

Die Gefahr ist also komplett gebannt?

Die Region der Sonne, von welcher der Sturm ausging, kann in den nächsten Tagen noch weitere heftige Böen auslösen.

Viele Experten befürchteten durch die elektromagnetischen Felder Störungen von Navigationsgeräten und Bordcomputern von Flugzeugen. Auch da ist nichts passiert.

Die Übertragung von Signalen von Navigations- und Kommunikationssystemen wird durch die Einflüsse der Sonne auf die obere Erdatmosphäre beeinflusst. Da der Sturm die Erde nicht zentral erfasst hat, sind diesmal gravierendere Effekte des Weltraumwetters ausgeblieben. Beeinträchtigt wurde aber kurzfristig der Funkverkehr über den Polen der Erde. Schuld war der beim Ausbruch des Sonnensturms hervorgerufene Lichtblitz.

Gibt es denn belegte Vorfälle, wo Flugzeuge durch Sonnenaktivität gestört wurden?

Im Oktober 2003 wurden mehr als fünfzig Flüge verschoben und das europäische Flugradarsystem war über einige Stunden gestört. Am 7. März trat nun ein erhöhter Fluss energiereicher Protonen im Erdorbit auf. Wasserstoffatome mit Energien von mehr als 10 Mega-Elektronenvolt können zu Fehlfunktionen der Bordelektronik von Satelliten und den an Bord befindlichen Instrumenten führen, wie es zum Beispiel bei Anik E1, E2, AT&T Telstar 401 oder etwa bei der japanischen Marssonde Nozomi der Fall war.

Können Flugzeuge gegen solche Störungen geschützt werden?

Eine erhöhte Absicherung von Systemen vor Weltraumwettereffekten kann durch zuverlässige Vorhersagen und darauf basierenden Maßnahmen im Vorfeld eines Sonnensturms erzielt werden, wie wir dies im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Projekts Affects (Advanced Forecast For Ensuring Communications Through Space) in Zusammenarbeit mit der ESA, NASA und der Weltraumwetterbehörde NOAA-SWPC, zur Zeit entwickeln. Ferner kann der Einfluss der Weltraumwettereffekte durch Optimierung von in der Weltraumtechnik eingesetzten Materialeigenschaften minimiert werden.

Wie geht es jetzt weiter mit den Solarstürmen, 2012 gilt ja als besonders aktives Jahr.

Wir werden um 2012 herum ein erneutes Maximum der Sonnenaktivität erreichen. Doch dies ist nur eine statistische Aussage. Ein extrem starker Sonnensturm kann, unabhängig von der Gesamtzahl der Sonnenflecken, zu jeder Zeit auftreten.

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