VTOL-Flieger sind en vogue: Airbus arbeitet im Silicon Valley an einem Luft-Taxi-Projekt namens Vahana. Boeing tüftelt mit der Tochter Aurora Flight Sciences an einem Taxi der Lüfte. Bereits recht groß ist der amerikanische Anbieter Zee Aero. Daneben gibt es Firmen wie Joby mit dem S2, Volocopter aus Deutschland oder die chinesische Drohnenbauer Ehang.
Airbus
Airbus arbeitet im Silicon Valley daran, den Stadtverkehr zu revolutionieren. Jetzt präsentiert der Flugzeugbauer erste Details aus dem Projekt Vahana.
Vahana heißen im Hinduismus die Reittiere der Götter. Der Flugzeugbauer Airbus hat sich also hohe Ziele gesteckt, als er sein Luft-Taxi-Projekt so nannte: Unter dem Namen Vahana arbeitet die Innovationsabteilung A³ im Silicon Valley daran, Airbus in den Stadtverkehr zu bringen.
Im Sommer hieß es, man arbeite an einer Art selbstfliegendem Luft-Taxi, das per App bestellbar sei wie ein Uber-Wagen und mehrere Personen transportieren könne. Was Vahana jetzt in einem Blogeintrag präsentiert, fällt aber vorerst eine Nummer kleiner aus: Das Flugzeug mit acht Rotoren und Landekufen im Stil eines Hubschraubers soll nur eine Person befördern.
«Das Flugzeug, das wir bauen, braucht keine Landebahn, es ist selbstfliegend und kann automatisch Hindernisse und andere Flugzeuge erkennen und ihnen ausweichen», schreibt A³-Chef Rodin Lyasoff. Es soll einen einzelnen Passagier oder Fracht transportieren und das erste zertifizierte Passagierflugzeug ohne Pilot werden. «Wir wollen einen Prototypen in voller Größe vor Ende 2017 fliegen», kündigt Lyasoff an. 2020 will man dann etwas vorführen, das theoretisch auch in die Serienproduktion gehen kann.
Durch die vollständige Automatisierung will Airbus menschliche Fehler minimieren. «Unser Flugzeug wird vorgegebenen Flugrouten folgen, mit nur geringfügigen Abweichungen, falls es Hindernissen ausweichen muss», schreibt Lyasoff weiter. An dieser Stelle bleibt unklar: Bedeuten die vorgegebenen Routen nur, dass weder der Passagier noch ein Pilot steuert? Oder arbeitet Airbus vielleicht doch eher an einer Art Ein-Personen-Linienbus der Lüfte und nicht an einem Luft-Taxi, dessen Ziel frei wählbar ist.
Das Flugzeug soll sicher fliegen, selbst wenn ein Motor ausfällt, heißt es. Und: «Im unwahrscheinlichen Fall einer schweren Störung wird das Vehikel einen ballistischen Fallschirm auslösen, der auch in niedriger Höhe funktioniert», schreibt A³-Chef Lyasoff.
Sehen Sie oben in der Bildergalerie erste Eindrücke des Luft-Taxis.