Adina Vălean: Zehn Prozent weniger Emissionen.

Single European SkyBrüssel nimmt neuen Anlauf für einheitlichen Luftraum

Die Europäische Union will das Projekt Single European Sky nun endlich umsetzen. Dabei hilft ihr auch der Brexit.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Vor zwei Jahren nahm Violeta Bulc einen weiteren Anlauf. Die damalige EU-Kommissarin für Verkehr forderte die 28 EU-Staaten, Norwegen und die Schweiz sowie die gesamte Branche angesichts rekordhoher Verspätungen dringend dazu auf, endlich die Maßnahmen des so genannten Single European Sky 2+ umzusetzen. Der Streit zwischen Spanien und dem Vereinigten Königreich um Gibraltar hatte das Vorhaben bis dahin stets blockiert.

Jetzt nimmt Bulcs Nachfolgerin Adina Valean einen neuen Anlauf. «Flugzeuge bewegen sich manchmal im Zickzack zwischen verschiedenen Luftraumblöcken, wodurch Verspätungen und Treibstoffverbrauch zunehmen», fasst sie den aktuellen Zustand zusammen. Das effizientere Flugverkehrsmanagementsystem Single European Sky 2+ bedeute direktere Routen und weniger Verbrauch.

Ineffizienter Flickenteppich

«Das führt zu weniger Emissionen und niedrigeren Kosten für unsere Fluggesellschaften», erklärt die EU-Kommissarin. Bis zu 10 Prozent an Emissionen könne man einsparen. Die Chancen, dass sie Erfolg hat, wo ihre Vorgänger gescheitert sind, stehen gut. Denn mit dem Austritt der britischen Insel aus der Union ist ein zentrales Hindernis weggefallen. Zudem bietet die Corona-Krise mit ihrem kleineren Verkehrsvolumen eine einfachere Umsetzung.

Seit Jahren arbeitet Europa daran, die Dutzenden nationalen Lufträume mit nationalen Flugsicherungen durch einen einzigen paneuropäischen Luftraum zu ersetzen. Auf Flügen müssen Piloten daher laufend die Funkfrequenz ändern und zum nächsten Fluglotsen Kontakt aufnehmen. Diese Abstimmungen brauchen Zeit und Ressourcen - zudem kann sich Flugrichtung, Fluggeschwindigkeit und Flughöhe fortlaufend ändern.

Zentrale Koordination

Hinzu kommt, dass Airlines mitunter Routen so wählen, dass die tiefsten Gebühren anfallen. Das ist ineffizient und unökologisch. Das soll künftig anders sein. Mit ihren gegenüber 2003 leicht überarbeiteten Plänen für Single European Sky 2+ will EU-Kommissarin Valean einen Teil der Effizienzvorteile schnell erschließen.

Neu soll ein Netzwerkmanager - bis 2029 ist das Eurocontrol - soll die Zusammenarbeit zwischen den Flugsicherungsanbietern künftig koordinieren. Ziel sei ein flexibleres System anstelle starr vorgeschriebener Luftraumblöcke, so Valean. Zudem sollen auch Gebühren vereinheitlicht und an ökologische Kriterien geknüpft werden.

Mehr zum Thema

Violeta Bulc: «Es ist Zeit zu handeln.»

Brüssel redet Regierungen und Branche ins Gewissen

Flugverkehr über Europa: Die nationalen Lufträume machen die Aufsicht teuer.

EU will Flugsicherung verbessern

Flug von British Airways an einem Streiktag: Großer Umweg, große Zusatzkosten.

Ryanair will streikende Fluglotsen austricksen

Ryanair Malta Air Boeing 737-800 Landung

Können Sie diese Falschaussagen über die Luftfahrt aufdecken?

Video

Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Evangel auf dem Weg ins Mid-America Flight Museum: Von dem Flugzeug wurden nur acht Exemplare gebaut.
Das Mid-America Flight Museum in Texas hat ein neues Exponat: die Evangel 4500. Das Flugzeug ist robust und sollte in den 1960er Jahren die Buschflugzeuge sicherer machen. Der kommerzielle Erfolg blieb aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin