Blitze: Mache eine sichere Arbeit auf dem Vorfeld unmöglich.
Luftfahrt im Stress

Unwetter machen diesen Sommer erheblich mehr Probleme

Gewitter kommen jeden Sommer vor. Doch dieses Jahr ist irgendetwas anders. Eine Recherche bei Flughäfen und Flugsicherung.

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Am Montag erwischte es Zürich. Am Abend des 12. August zog ein schweres Unwetter über die Schweizer Stadt hinweg, der Flugbetrieb am Flughafen in Kloten musste zwischen 21:30 Uhr und 23:00 Uhr wegen Gewitters eingestellt werden. Dutzende Starts fielen aus, ausgerechnet auch solche für Langstreckenflüge.

Auch andere Flughäfen wie Frankfurt oder München waren diesen Sommer schon mehr als ein Mal von einem sogenannten Ground Stop betroffen. Das heißt: Weil ein Gewitter drohte oder bereits wütete, musste man den Betrieb am Boden einstellen. Denn bei Gewitter ist eine sichere Arbeit auf dem Vorfeld nicht möglich, und damit auch keine Be- und Entladung der Flugzeuge.

Nicht mehr Ground Stops ...

Verschiedene Leserinnen und Leser haben aeroTELEGRAPH berichtet, dass sie in diesem Sommer besonders häufig von Unregelmäßigkeiten aufgrund von Gewittern betroffen waren. Doch gibt es tatsächlich eine Häufung?

Die Antwort lautet jein. Verschiedene Flughäfen erklären auf Anfrage, dass es nicht mehr Ground Stops gibt, als man es bereits gewohnt ist. Man erhebe die Gewitter-Stopps nicht systematisch, heißt es etwa aus Zürich. «Aufgrund der Alerts, die bei uns jeweils verschickt werden, sehen wir jedoch, dass wir in den letzten zwölf Monaten 35 Handlings- und Betankungsstopps hatten. In den davorliegenden zwölf Monaten waren es ebenfalls 35.»

... aber doppelt so viele Probleme

Gewitter seien sehr saisonal und es könne auf Jahresbasis keine Zunahme festgestellt werden. Eine ähnliche Aussage kommt vom Flughafen Frankfurt. «Gemäß den Auswertungen für die Sommermonate Juni bis August liegt die diesjährige Anzahl der Gewitter am Platz mit Einstellung der Bodenabfertigung bisher im üblichen Rahmen», so ein Sprecher. «In den Sommermonaten ist in der Regel an zwei bis acht Tagen damit zu rechnen – aktuell liegt Frankfurt für 2024 ziemlich genau in der Mitte.»

Der Sprecher erklärt auch, dass es bei Gewittern im Sommer gegenüber Winter-Wetterlagen einen Nachteil gebe: Sie treten hinsichtlich Ort, Zeitpunkt und Dauer eher kurzfristig auf. Allerdings hat man bei Fraport auch noch eine andere Erklärung. Denn nicht nur das Wetter in der Gegend des Airports selbst spielt eine Rolle. Wenn es durch Wetter, aber auch geopolitische Probleme oder fehlende Kapazitäten bei Flugsicherungen zu weniger «Platz» am Himmel komme, dann wirke sich das auch auf die Abflüge aus, auch wenn es nicht unbedingt einen Betriebsstopp gebe.

Keine schnelle Lösung

Und tatsächlich: Bei der deutschen Flugsicherung bestätigt sich, was einige von den Leserinnen und Lesern bemerkt haben: «Wir stellen für Juli und August 2024 erheblich mehr Wetterphänomene fest als letztes Jahr», so ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung DFS. Zahlen der europäischen Behörde Eurocontrol zeigen, dass die Anzahl der Verspätungen sich im Vergleich zum Vorjahr in den beiden Monaten teils verdoppelt hat.

Schnelle Lösungen für das Problem gibt es nicht. «Gegen Wetter können Sie nicht wirklich viel ausrichten. Hier ist die schnelle Reaktion der Betriebe und der Lotsen gefragt», so der Sprecher der Flugsicherung. Manchmal hat das Gewitter zumindest für Luftfahrt-Fans auch angenehme Aspekte: Wegen eines Ground Stops in München stattete kürzlich ein Airbus A380 von Lufthansa dem Flughafen Stuttgart einen Besuch ab.

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