«Das Regelbuch wird mit Blut geschrieben», sagt der ehemalige Airbus-Manager George Hamlin. Der makabere Satz ist ein geflügeltes Wort in der Luftfahrtbranche. Er bedeutet: Oft werden Änderungen erst vollzogen, wenn ein fatales Unglück zeigte, dass sie nötig sind. Und nach dem rätselhaften Verschwinden von Flug MH370, so vermutet Hamlin gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg, dürfte sich einiges ändern - vor allem, was Kommunikations-, Satelliten- und Radartechnik in modernen Flugzeugen betrifft.
Riesige Datenmenge als Problem
Die technischen Möglichkeiten dazu gibt es. Verschiedene Anbieter haben sie bereits im Angebot. Zum Einsatz kommt sie jedoch nur in seltenen Fällen. Moderne Flieger sind sogar schon so geplant, dass eine Live-Übertragung möglich ist, so etwa die C-Series von Bombardier. Neben dem schlimmsten Fall, dass es zu Ermittlungen nach einem Absturz kommt, soll diese auch helfen, kleinen technischen Fehlern auf einem Flug auf die Spur zu kommen und so die Wartung effizienter zu machen.
Doch bis es wirklich so weit kommt, dass die Blackboxes live Daten versenden können, dürfte noch einige Zeit vergehen. Denn: Die Massen an täglichen Flügen würden enorme Datenmengen verursachen. «Und wir haben schlicht nicht genug Satelliten, um das alles zu verarbeiten», so Luftfahrtanalyst John Nance zum amerikanischen Fernsehsender ABC. Bei der NTSB hat man das Problem erkannt. Man sei gerade dabei, genau diese Probleme zu lösen, so Kolly.
MH370: USA forcieren Live-Blackbox
Blackbox: Bisher noch kein Livestream.