Schäden am Rumpf des A300-600 nach dem Tailstrike: Seitdem nicht mehr geflogen.

Schäden am Rumpf des A300-600 nach dem Tailstrike: Seitdem nicht mehr geflogen.

BFU

Airbus A300-600

DHL-Tochter kämpft mit Tailstrike-Problemen

Im Februar berührte ein Airbus A300-600 der DHL-Tochter EAT in Leipzig mit dem Heck die Piste. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art bei der Frachtfluggesellschaft.

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Mit einer Höchsttemperatur von knapp 13 Grad war der 9. Februar 2024 am Flughafen Leipzig/Halle recht mild, nur teils heftige Windböen störten das Bild. Das musste Flug 995 der deutschen DHL-Tochter European Air Transport Leipzig, kurz EAT, bei der Landung in Schkeuditz am eigenen Leib erleben. Der Airbus A300-600 mit der Kennung D-AZMO war auf dem Weg von Tel Aviv nach Leipzig.

Die Maschine sollte gegen 17:50 Uhr auf Piste 26 L landen. Die Copilotin führte den Anflug als Pilot Flying durch und versuchte, den 17 Jahre alten Airbus trotz des Seitenwindanflugs auf der Piste auszurichten. Die Maschine setzte um 17:51 Uhr zum ersten Mal auf, hüpfte über die Bahn, setzte nochmal auf, bevor sich die Crew zum Durchstarten entschied.

Tailstrike bei Landemanöver

Knapp 18 Minuten später landete der Airbus sicher auf der Parallelpiste 26 R. Bei der zuvor abgebrochenen Landung war es jedoch zu einem Tailstrike gekommen, sprich das Flugzeug war mit dem Heck auf der Piste aufgesetzt, wie aus dem vorläufigen Bericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung BFU hervorgeht.

Die hintere untere Rumpfstruktur des Flugzeugs wurde offenbar so stark beschädigt, dass der A300 seitdem nicht mehr abgehoben ist. Das zeigen Daten des Flugverfolgungsdienst Flightradar 24. Auch der Pistenbelag war auf einer Länge von mehreren Metern aufgekratzt, heißt es im Untersuchungsbericht.

Nicht der erste Vorfall

Es war aber nicht das erste Mal, dass es zu einem Tailstrike bei EAT kam. Laut dem Bericht hat das Unternehmen «aufgrund mehrerer Tailstrikes» im Februar 2024 Maßnahmen ergriffen. Dabei wurde ein interner «Safety Alert» mit dem Titel «Tail Strike Avoidance» an alle Flugbesatzungsmitglieder versandt.

Die Maßnahmen beinhalten zahlreiche fliegerische Anweisungen, wie beispielsweise, dass Pilotinnen und Piloten sicherstellen sollen, dass alle Schubhebel spätestens beim Aufsetzen auf Leerlauf gestellt sind, dass sie korrekte Pitch-Werte fliegen (Anstellwinkel), gerade bei Hüpfern, sprich beim Aufspringen von der Piste. Zudem muss der Pilot Monitoring die Pitch-Werte immer im Auge behalten.

Spezielles Simulator-Training

Eine weitere Maßnahme, die EAT aufgesetzt hat, damit es nicht zu weiteren Tailstrikes kommt, ist ein zusätzliches Flugsimulator-Training für die Cockpitcrews. Das Training umfasst das Thema «Hard Landing Avoidance» inklusive der Teilbereiche «Bounce Recovery», «Go-Around Technique» und «Tail Strike Avoidance».

Auf Anfrage wollte DHL keine Angaben dazu machen, wie viele Trailstrikes es gab. Auch der BFU-Bericht nennt keine Zahl. DHL erklärte, «dass wir uns während der behördlichen Untersuchung durch die BFU – mit der wir eng kooperieren – nicht zu Details äußern».

A330 und Boeing 757 offenbar nicht betroffen

EAT betreibt neben 24 Airbus A300-600 auch drei A330-200, zwei A330-300 und sieben Boeing 757-200*. Nach den Tailstrikes und den Modellen gefragt erklärte DHL: «Der betroffene Flugzeugtyp ist Airbus A300-600.»

*Korrektur: In einer ersten Version haben wir geschrieben, dass EAT neun 757 betreibt. Es sind nur sieben Flugzeuge.

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