Ein Airbus A380 von Emirates in Nizza: Bei einer Landung gab es ein Problem.

Anweisung von Airbus geplantAirbus A380 sollen auf Schäden bei Vorflügeln überprüft werden

Ein seltsames Geräusch und leichte Vibrationen bei der Landung eines Airbus A380 von Emirates in Nizza entpuppten sich als Vorboten eines größeren Problems: Der Vorflügel war beschädigt. Inzwischen sind mehrere ähnliche Fälle bekannt. Airbus reagiert nun mit Inspektionsvorgaben für alle Betreiber des Superjumbos.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Es war ein ungewöhnliches Geräusch, das die Crew des Emirates-Fluges EK77 am 18. August 2023 bei der Landung in Nizza stutzig machte. Gemeinsam mit leichten Vibrationen trat es auf, als die Besatzung den Airbus A380 in die Konfiguration CONF 1 brachte – also mit ausgefahrenen Vorflügeln (Slats) in 20-Grad-Stellung. Noch war das Flugzeug auf rund 3500 Fuß Höhe, mit einer Geschwindigkeit von 212 Knoten unterwegs, alles innerhalb der zulässigen Werte.

Doch am Boden entdeckten Techniker einen erheblichen Schaden: Ein Slat an der rechten Tragfläche – außen neben dem Triebwerk – war auf der Ober- und Unterseite über weite Teile aufgerissen. Teile der Wabenstruktur im Inneren fehlten. Zunächst galt der Vorfall beim Emirates-A380 mit dem Kennzeichen A6-EOM als Einzelfall. Eine Kollision mit einem Vogel oder einer Drohne wurde früh ausgeschlossen.

Airbus A380 von Singapore Airlines hatten ähnliche Probleme

Doch in den sieben Monaten nach dem Vorfall traten ähnliche Schäden bei drei Airbus A380 von Singapore Airlines auf. Auch hier zeigte sich delaminiertes Material an den Vorflügeln während des Ausfahrens.

Ein Produktionsfehler beim belgischen Hersteller Sonaca, der die Slates herstellt, wurde nicht nachgewiesen. Dafür zeigten die Analysen Verklebungsfehler, deren genaue Ursachen allerdings noch nicht feststehen.

Airbus bereitet Service-Bulletin vor

Ab Januar 2026 will Airbus laut dem Fachportal Flightglobal daher A380-Betreibern sogenannte Service Bulletins zur Verfügung stellen. Diese enthalten Vorgaben, wie die betroffenen Slats künftig im Rahmen regulärer Wartung überprüft werden müssen. Vorgesehen sind wiederkehrende Inspektionen im Rahmen von A- und C-Checks, bei denen gezielt auf Risse, Ablösungen oder Delaminationen geprüft werden soll.

Vorflügel befinden sich am vorderen Rand der Tragfläche. Sie werden bei Start und Landung ausgefahren, beeinflussen die Luftströmung und mach es möglich, mit größerem Anstellwinkel zu fliegen. Im Reiseflug sind sie eingefahren, damit der Luftwiderstand so gering wie möglich ist.

Mehr zum Thema

ticker-emirates

Emirates Group mit Milliardengewinn im ersten Halbjahr

Airbus A350 von Air Mauritius: Die Airline steht im Spannungsfeld von zwei Golf-Airloines.

Ex-Chef von Air Mauritius blockt Einstieg von Qatar Airways mit Emirates-Partnerschaft

ticker-emirates

Emirates: Per Gesichtserkennung durch Check-in, Sicherheitskontrolle, Loungeeingang und Boarding

ticker-emirates

Emirates fliegt fünf Mal täglich zwischen Dubai und Kairo

Video

Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Evangel auf dem Weg ins Mid-America Flight Museum: Von dem Flugzeug wurden nur acht Exemplare gebaut.
Das Mid-America Flight Museum in Texas hat ein neues Exponat: die Evangel 4500. Das Flugzeug ist robust und sollte in den 1960er Jahren die Buschflugzeuge sicherer machen. Der kommerzielle Erfolg blieb aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin