Blick auf Schiphol von der Startbahn: Airlines wollen ausbauen.
Kapazität fast ausgereizt

Lelystad-Verzögerung macht Schiphol Sorgen

Der Flughafen Lelystad soll Schiphol entlasten. Doch die niederländische Regierung verschiebt die Eröffnung. Airlines sehen dadurch Amsterdam gefährdet.

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Nur rund 40 Minuten Autofahrt vom Amsterdamer Flughafen Schiphol entfernt in der Provinz Flevoland liegt der Lelystad Airport. Wo bisher Kleinflugzeuge starteten und landeten, wird kräftig ausgebaut, um Schiphol zu entlasten. Die Erweiterung der Piste wurde Ende März abgeschlossen, der Bau eines neues Terminals ist in vollem Gange.

Der Flughafen verpasste sich auch ein neues Logo mit der Abkürzung LA und teilt mit: «Der Lelystad Airport wird in Zukunft der Ferienflughafen der Niederlande.» Trotzdem wird der Flughafen nicht wie geplant am 1. April 2019 eröffnet. Im Februar kündigte Infrastrukturministerin Cora van Nieuwenhuizen an, den Start auf 2020 zu verschieben. Grund sind vor allem Korrekturen bei der Berechnung der Lärmbelästigung. Sie wurden nötig, nachdem Anwohner gegen tiefe An- und Abflugrouten protestiert hatten.

Obergrenze 500.000 Flugbewegungen

Zum Problem werden könnte die Verschiebung für den Flughafen Schiphol, der die Entlastung dringend benötigt. So geht nun ein Teil der Luftfahrtindustrie in den Niederlanden auf die Barrikaden. In einem offen Brief wenden sich 16 Organisationen und Firmen, darunter etwa KLM, Easyjet und die Pilotengewerkschaft VNV, an die Regierung. Sie bemängeln, dass der Flughafen Schiphol bis 2020 blockiert sei und warnen davor, dass Passagiere und Luftfracht in die Nachbarländer abwandern könnten.

Hintergrund ist ein Abkommen, laut welchem dem Flughafen bis einschließlich 2020 höchstens 500.000 Flugbewegungen pro Jahr gestattet sind. Dieser Grenze war der Airport im Jahr 2017 mit fast 497.000 Starts und Landungen schon sehr nahe. Das Bündnis fordert daher ein Treffen mit Ministerin Nieuwenhuizen und plädiert für eine Erhöhung der Kapazität. Der Flughafen selbst reagierte mit Verständnis auf die Forderungen, betonte aber, dass dies nichts an dem Abkommen ändere, das man unterzeichnet habe.

Ärger um Lärm an beiden Airports

Während die Luftfahrtvertreter in ihrem Brief unter anderem argumentieren, rund 750 Millionen Euro in die Lärmisolierung von Anwohnerhäusern investiert zu haben, sorgt das Thema Lärm zugleich für erneuten Ärger. So muss das Verwaltungsgericht in Amsterdam gerade über eine Beschwerde von Anwohnern entscheiden. Diese werfen den Inspektoren, die die Lärmgrenzwerte des Flughafens überwachen, vor, Verstöße zwar zu dokumentieren, aber keine Maßnahmen dagegen zu ergreifen.

Auch gegen den Lärm durch zukünftige An- und Abflüge in Lelystad sind ab Mai erneut Proteste geplant. Der Flughafen soll laut aktuellen Planungen im ersten Jahr des Betriebs Schiphol 4000 Flugbewegungen abnehmen, im zweiten Jahr 7000 und dann zunächst höchstens 10.000. Später sollen am Lelystad Airport bis zu 45.000 Starts und Landungen pro Jahr möglich sein.

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