Man sieht ihr die 80 Jahre nicht an, die PH-PBA wurde 1944 gebaut.

Man sieht ihr die 80 Jahre nicht an, die PH-PBA wurde 1944 gebaut.

Detlef Döbberthin

DDA Classic Airlines

An Bord der letzten Passagierflüge Europas mit einer Douglas DC-3

In vier Wochen fliegt zum letzten Mal ein Douglas DC-3 Gäste in Europa. Zu Besuch bei DDA Classic Airlines.

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Für Luftfahrt-Enthusiasten ist es eine traurige Entwicklung. Ende dieser Saison stellt DDA Classic Airlines den Betrieb ein. Sie ist keine normale Fluggesellschaft. Die Niederländer boten seit 2019 Rundflüge mit einem imposanten Oldtimer an - der Douglas DC-3 mit dem Kennzeichen PH-PBA.

DDA Classic Airlines macht für die Einstellung des Flugbetriebs immer strengere Umweltvorschriften, steigende Kosten, die Ungewissheit über die Zahl der Slots an Flughäfen in den Niederlanden und die geringere Verfügbarkeit von Flugbenzin (Avgas) verantwortlich. Nach dem letzten Flug am 22. September ab dem Flughafen Amsterdam ist deshalb Schluss.

Los gehts ab einem Museum

Doch wie fliegt sich mit einer Douglas DC-3? Am ersten Augustwochenende startete DDA Classic Airlines vom Flughafen Lelystad. Wurden die Flüge bislang immer am General Aviation Terminal abgefertigt, so bediente sich die Oldtimer-Airline dieses Mal der Räumlichkeiten im Nachbau des früheren Amsterdamer Flughafens im Aviodrome Luftfahrtmuseum. Dort bekam sie auch eine Abstellposition.

Nach einem kurzen Briefing ging es auch schon los und die Cockpitcrew beschleunigte auf der Startbahn 23. Bereits wenige Sekunden nach Beginn des Startlaufs hob sich das Heck mit dem Spornrad an und ganz sanft hob die DC-3 ab, ohne dass man die Beschleunigung wirklich spürte. Auch in den Sitz gedrückt wird man zu keiner Zeit. In einer sofortigen steilen Linkskurve umflog die PH-PBA den Flughafen samt Museum und drehte dann Richtung Norden entlang der Küstenregion des Ijsselmeeres in nur 335 Metern über den niederländischen Provinzen Flevoland und Friesland.

Auf niedriger Flughöhe übers Meer

Nach dem Erlöschen des Anschnallzeichens durften die Gäste in der Kabine für Fotos die Plätze tauschen und auch mal einen Blick ins Cockpit werfen, wo noch von Hand und nach Sicht geflogen wurde. Der Name der Tour lautete auch Friese Meeren, also friesische Meere. Davon hat die Region neben dem großen Ijsselmeer einige zu bieten wie das Tjeukermeer, Slotermeer, Heegermeer und Sneekermeer. Am letzteren fand eine Segelregatta statt, weswegen ein paar Schleifen darüber gedreht wurden, bevor der Kurs dann wieder in die südliche Richtung führte.

Nach 47 Minuten in der Luft, setzte das Hauptfahrwerk der in diesem Jahr 80 Jahre alt gewordenen Douglas DC-3 wieder sanft auf der Piste 23 in Lelystad auf, bevor sich das Spornrad ebenso sanft senkte. Man rollte auf der nun 2700 Meter langen Bahn komplett bis zum Ende aus und rollte den ganzen Weg wieder zurück zum Aviodrome-Luftfahrtmuseum, wo bereits die nächsten Rundfluggäste warteten.

Die PH-PBA soll flugfähig bleiben

Jedem der Gäste war bewusst, dass dies das letzte Mal sein würde, an dem sie mit diesem Oldtimer flogen.  Zwar gibt es weltweit noch etwa 150 flugfähige DC-3. Aber es gibt in Europa keine mehr, die man einfach so buchen kann.

Aufgrund der eng mit der niederländischen Geschichte verbundenen Historie der PH-PBA, die einst das Regierungsflugzeug der Niederlande nach dem Zweiten Weltkrieg war, soll sie nach Möglichkeit im Land verbleiben. Da sie gleichzeitig aber auch in einem so guten Zustand ist, möchte man sie auch nicht einfach in einem Museum abstellen, sondern gerne flugfähig erhalten.

Viele Kaufinteressenten

Die Frage ist nur, ob man beides gleichzeitig realisieren kann, oder ob die Flugfähigkeit nur von einem Betreiber außerhalb der Niederlande oder gar Europas gewährleistet werden kann. So gibt es dem Vernehmen nach schon zahlreiche Kaufinteressenten aus Übersee. Sicherlich würde auch das Aviodrome Luftfahrtmuseum die PH-PBA sehr gerne übernehmen und ausstellen, denn das Museum verfügt auch bereits über ihre Schwestermaschine PH-DDZ in Martins Air Charter-Bemalung, die auch einst im Einsatz der DDA Classic Airlines stand.

Am Militärflughafen Gilze-Rijen in der Provinz Nordbrabant, wo derzeit Transport- und Kampfhubschrauber der niederländischen Luftwaffe stationiert sind, gibt es zudem einen Verein zum Erhalt ehemaliger militärischer Flugzeuge der niederländischen Luftwaffe, die teilweise auch im flugfähigen Zustand sind, so etwa die B-25 Mitchell PH-XXV.

Zukunftsfrage soll bald entschieden werden

Somit könnte die PH-PBA auch bei dieser Stichting Koninklijke Luchtmacht Historische Vlucht -  zu Deutsch Stiftung historischer Luftverkehr der königlichen niederländischen Luftwaffe - ein neues Zuhause finden. Wahrscheinlich auch flugtüchtig, aber leider ohne Mitflugmöglichkeit für Fluggäste, aber als einzige Möglichkeit, die Flugfähigkeit mit dem Verbleib im Lande zu kombinieren. Eine Entscheidung dürfte in Kürze anstehen.

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