Nach Beschwerden von Passagieren
Saudia trennt Frauen und Männer
In Saudi Arabien gab es immer wieder Ärger, weil Männer nicht wollten, dass ihre Frauen neben Fremden sitzen. Darauf reagiert die Nationalairline Saudia.
Reisendes Paar in Arabien: Ab und zu sorgt die Platzwahl für Probleme.
Reisendes Paar in Arabien: Ab und zu sorgt die Platzwahl für Probleme.
Es ist kein verfrühter Aprilscherz. Die Nationalairline Saudi Arabiens will auf allen Flügen eine Geschlechtertrennung einführen. Das heißt: Frau und Mann dürfen nur dann nebeneinander sitzen, wenn sie «nah» verwandt sind. Dies berichtet das Newsportal Emirates 24. Offenbar hatte es von verschiedenen Seiten Beschwerden gegeben, weil Frauen auf Flügen von Saudia – Saudi Arabian neben Männern saßen, die unbekannt waren. Die jeweiligen Gatten hatten sich dann bei der Fluggesellschaft gemeldet und auf das Problem aufmerksam gemacht.
«Es gibt Lösungen für das Problem», so Abdul Rahman Al Fahd, Marketingmanager bei Saudia, zur Zeitung Ajel. Laut Informationen der Zeitung sieht die Lösung so aus, dass Frauen einfach nicht mehr neben Männern sitzen. Eine entsprechende Anweisung habe man bereits an das Check-In-Personal ausgegeben. Offiziell bestätigt wurde die Maßnahme von Saudia noch nicht – allerdings gibt es auch kein Dementi.
Auch Flüge nach Israel problematisch
Nicht nur in den arabischen Ländern haben Fluggesellschaften Probleme wegen des Zusammensitzens fremder Männer und Frauen. Auch auf Flügen nach Israel kommt es regelmäßig zu Problemen. So kam es etwa im vergangenen Jahr zur Zeit des jüdischen Neujahrsfest gleich mehrfach zu stundenlangen Verspätungen, weil ultraorthodoxe Juden, so genannte Haredi, sich weigerten, neben Frauen zu sitzen. Das Personal der israelischen Nationalairline El Al musste ewig nach Ersatzplätzen suchen.
El Al ließ zu dem Thema einzig verlauten, dass man versuche, den Bedürfnissen aller Passagiere so gut wie möglich nach zu kommen. Verständlich, ist die Airline doch ein gebranntes Kind in Sachen Geschlechterfragen: 2010 wurde die Fluggesellschaft zu einer Zahlung von 14.000 Dollar verdonnert, als eine Frau aufgefordert wurde, ihren Platz zu wechseln, weil sie neben einem Mann saß. Zudem ist die Geschlechtertrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln in Israel gesetzlich verboten.