Letzte Aktualisierung: um 11:18 Uhr

Cloud Seeding

Saudi-Arabien macht mit fünf Beechcraft King Air Regen

Saudi-Arabien hat ein Programm zur Wolkenimpfung gestartet. Dabei setzt das Land auf fünf Flugzeuge von Textron Aviation.

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Saudi-Arabien ist mit einer Fläche von 2.149.690 Quadratkilometern sechs Mal so groß wie Deutschland. 60 Prozent des Staatsgebietes sind allerdings vegetationsloses Ödland. In der Rub al-Khali, der größten zusammenhängenden Sandwüste der Welt, fällt jährlich unter 50 Millimeter Niederschlag – weniger als ein Zehntel des Wertes von Berlin.

In der Rub al-Khali gibt es auch nur zwei kleine Seen und ein paar Wadis, die häufig erst nach Starkregen kurzfristig Wasser führen. Saudi-Arabien muss also kreativ werden, wenn es um die Suche nach Wasser geht. Im vergangenen Jahr hat das Land ein ganz besonderes Programm gestartet: Es will mit sogenanntem Cloud Seeding, auf Deutsch Wolkenimpfung, die Niederschlagsmenge steigern, berichtetet das Portal Arabian Business.

Mit Flugzeugen Wolken impfen

Bei der Wolkenimpfung werden Stoffe, die Wasser anziehen und binden, in bestehende Wolken hineingeschossen oder mit Flugzeugen über den Wolken abgeworfen. Verwendet wird vor allem Salz. Es sorgt dafür, dass Wassertropfen schneller zusammenstoßen und Regen erzeugen.


Ein Flugzeug usgerüstet mit Cloud-Seeding Equipment. Bild: North Dakota Atmospheric Resource Board

Es geht nicht um die Erzeugung von Wolken, sondern darum, existierende Wolken schneller abregnen zu lassen. Das funktioniert auch nur bei Kumuluswolken, da sie eine vertikale Ausdehnung haben. Das Salz wird dabei mit Flugzeugen in die Wolken gebracht

Vier King Air 260 und eine King Air 360

Textron hat nun mitgeteilt, von Av Met International, einem auf den Vertrieb und Umbau von Luftfahrt- und meteorologischen Systemen spezialisierten Unternehmen, den Auftrag für eine Beechcraft King Air 360 CHW und vier Beechcraft King Air 260 bekommen zu haben. Av Met baut dsie zusammen mit den Partnern Weather Modification International und Fargo Jet Center für das Nationale Zentrum für Meteorologie des Königreichs Saudi-Arabien um.

Die vier King Air 260 streuen künftig die Chemikalien in die Wolken. Dazu werden die zweimotorigen Turbopropflugzeuge mit einer Wolkenwasser-Trägheitssonde, einem Datenlogger mit Flugzeugverfolgung und Cloud-Seeding-Geräten ausgestattet. Die größere King Air 360 CHW, die mit einer zusätzlichen Frachttür und einem Paket für den Schwerlastbetrieb ausgestattet ist, wird zum Wetter- und Klimaforschungsflugzeug umgebaut. Dazu bekommt der Flieger Cloud-Seeding-Geräte, ein Forschungslabor und ein Instrumentenpaket zur Untersuchung der Wolkenphysik und von  Aerosolen.

Umstrittenes Verfahren

Cloud Seeding ist nicht unumstritten. Einerseits ist nicht klar, wie stark die Regenmenge gesteigert werden kann. Die nationale Wasserversorgung Israels schätzt, dass durch den Prozess der Niederschlag im Durchschnitt um 10 bis 15 Prozent gesteigert werden kann. Andererseits weisen die betroffenen Böden eine erhöhte Salzkonzentration auf.