Letzte Aktualisierung: um 12:54 Uhr

Start-up

Saif Air will Auswanderer nach Südasien fliegen

Saif Air will südasiatischen Auswanderern in Europa günstige Direktflüge in die Heimat bieten. Noch hat das Start-up aber nicht einmal eine eigene Erlaubnis zum Fliegen.

«Eine neue britische Lowcost-Airline, vor dem Start von Großbritannien in südasiatische Länder» – so stellt sich Saif Air bei Facebook vor. Von London Stansted und Manchester will das Start-up ab Ende 2017 oder spätestens Anfang 2018 ohne Zwischenstopps in Länder wie Pakistan (Islamabad/Lahore), Indien (Amritsar), Bangladesch (Sylhet), Sri Lanka (Colombo) fliegen.

Das soll die in Europa lebende Auswanderer-Community aus diesen Staaten ansprechen. Nach drei Jahren will Saif Air auch New York und Chicago in den USA sowie Toronto in Kanada ins Visier nehmen, wo viele Immigranten aus diesen Ländern leben.

Mit Hilfe einer anderen Airline

Saif Air plant, in den ersten zwölf Monaten unter dem Dach einer europäischen Airline zu starten, «die seit 45 Jahren weltweit erfolgreich tätig ist», heißt es auf der Webseite des Start-ups. Diese Fluggesellschaft soll im Rahmen eines Leasing-Deals Piloten und technisches Personal stellen. Die Flotte soll aus zwei ebenfalls geleasten Airbus A330-300 bestehen, die nicht älter als sieben Jahre alt sind. Eine Absichtserklärung sei bereits unterzeichnet. Sobald das Geschäft laufe, wolle man sich um ein eigenes Luftverkehrsbetreiberzeugnis bemühen, so Saif Air.

Die Airline kündigt Preise an, die «mindestens 25 Prozent günstiger als die des engsten Konkurrenten» sind, außerdem die Serviceleistungen, die an das Angebot einiger Golfairlines erinnern. Das Start-up verspricht «Sky Nannies» als Hilfe für Reisende mit kleinen Kindern, sowie für die Business Premium Class einen Koch an Bord jeder Maschine «mit jahrelanger Erfahrung in 5-Sterne-Hotels» sowie einen Chauffeur-Service.

5 Millionen Kapital

Saif Air verfügt laut eigenen Angaben über 5 Millionen britische Pfund Kapital durch die Gründer und will weitere 25 Millionen bei Investoren einsammeln. Via Crowdfunding soll es möglich sein, schon ab 100 Pfund einzusteigen, bis maximal 1 Million Pfund.

Das Unternehmen gibt sich alles andere als bescheiden mit Ankündigen wie der, «eine Revolution in der Luftfahrt auszulösen». Die Webseite, gefüllt mit Symbolbildern und ohne ein einziges Foto etwa von Gründer Saifur Rehman und Finanzchef John Hayden, wirkt dagegen noch wenig revolutionär. Ob Saif Air seinen großen Ankündigungen große Taten folgen lassen kann, muss sich zeigen.