Die letzte Rückkehr von Sabena
Zehn Jahre ist es her, seit die belgische Airline verschwand. Nun kommt es zu einem neuen Prozess um den Konkurs.
Caravelle der Sabena: Ende vor zehn Jahren.
Caravelle der Sabena: Ende vor zehn Jahren.
An den Namen mögen sich viele Reisende schon gar nicht mehr erinnern: Sabena oder Société Anonyme Belge d’Exploitation de la Navigation Aérienne, wie die nationale Fluggesellschaft Belgiens früher hieß. Am 7. November 2001 verhängte das Zivilgericht in Brüssel Konkurs über das Unternehmen, nachdem der Mutterkonzern Swissair Group am Ende war und die Anschläge des 11. September für einen dramatischen Rückgang der Passagierzahlen geführt hatten. Die Belgier hatten zuvor Schulden von Hunderten von Millionen Euro angehäuft und ihre Resultate waren miserabel.
Doch nun kehrt die ehemalige belgische Nationalairline nochmals ans Licht der Öffentlichkeit zurück. «Zehn Jahre nach der Pleite von Sabena bleibt uns nur eine Hoffnung. Die Hoffnung, dass wir von der Justiz endlich Antworten erhalten. Wir kämpfen bis zum Schluss, damit die Wahrheit ans Licht kommt», erklärte Ex-Pilot Jacques Lizin gegenüber dem Magazin 7sur7. Er war einer der vielen ehemaligen Angestellten von Sabena, die am Sonntag vor Wochenfrist (6. November) an den Brüsseler Flughafen gekommen waren um zu demonstrieren. Groß war die Schar nicht mehr. Einige Dutzend Menschen hatten sich im Terminal versammelt. Sie trugen ihre alten Uniformen. Sie protestieren aber nicht nur, einige der Ex-Angestellten führen in den nächsten Wochen auch ein Muscial über ihre Airline auf. 7000 Menschen verloren beim Konkurs ihre Stelle.
Vier Manager vor Gericht
Nun wird der Wunsch der Demonstranten Wirklichkeit. Das Berufungsgericht in Brüssel entschied am Donnerstag (10. November), dass vier Verantwortliche von Sabena zurück vor den Richter müssen. Dabei geht es um den Vorwurf des Betrugs über eine Offshore-Gesellschaft auf den Bermudas. In ihr war eine nicht offengelegte Beteiligung an einem Hotel in Ruanda parkiert worden. Zurück vor den Richter müssen der ehemalige Airline-Chef Pierre Godfroid sowie die Manager Patrick Du Bois, Jan Ghyssaert und Gery Daeninck.