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Mehr Flugzeuge, tiefere Preise

Ryanair will Schwäche der Rivalen ausnutzen

Die irische Billigairline bittet Boeing um zusätzliche Flugzeuge. Ryanair sieht große Chancen in Europa, weil andere Airlines mit finanziellen Problemen kämpfen.

Air Berlin und Alitalia kämpfen derzeit mit den letzten Kräften gegen den Untergang. Darin wittert Ryanair eine Chance. Die irische Billigfluggesellschaft sieht neben Polen insbesondere Deutschland und Italien als die Märkte an, in denen sie in den kommenden Jahren am stärksten wachsen kann.

Das will Ryanair schaffen, indem sie mehr Flieger in den europäischen Himmel schickt – und dazu auch die Ticketpreise senkt. Bis März 2018 sollen mindestens 47 weitere Boeing 737-800 zur Flotte stoßen, teilten die Iren am Dienstag (30. Mai) anlässlich der Präsentation der Jahreszahlen mit. Das bedeutet ein Flottenwachstum um 12 Prozent.

Sinkende Ticketpreise

Die Leasingverträge für zehn Boeing 737 hat Ryanair dazu verlängert. Mit dem amerikanischen Hersteller befinde man sich zudem in Verhandlungen darüber, dass drei oder vier Flieger schneller geliefert werden als geplant. Zudem will die Fluglinie frei werdende Produktionsslots übernehmen. «Wir haben Boeing gesagt: ‹Wenn ihr zusätzliche Flugzeuge habt, nehmen wir die›», so Finanzchef Neil Sorahan.

Füllen will die Fluggesellschaft diese Flugzeuge, indem sie die Ticketpreise senkt. Bereits in den zwölf Monaten bis März dieses Jahres sanken die Tarife um 13 Prozent. Im laufenden Geschäftsjahr bis März 2018 sollen es noch einmal 7 Prozent sein.