Michael O'Leary: Das Grinsen passt nicht ganz zu seinen Aussagen.
Reduzierter Flugplan ab Berlin

Ryanair pöbelt gegen BER und «Subventionsjunkie Lufthansa»

Wegen höherer Flughafengebühren streicht die irische Billigairline den Flugplan ab Berlin zusammen. Schuld seien der Flughafen und die größte deutsche Airline.

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Das Grinsen von Michael O'Leary ist wohl eher ein sarkastisches. Der Ryanair-Gruppenchef ließ sich am Donnerstag (13. Oktober) in Berlin mit einem Schild fotografieren, auf dem «41 Routen» steht. So viele Strecken bietet die irische Billigairline ab der deutschen Hauptstadt an. Was nicht auf dem Schild steht: Die Fluglinie hat den Flugplan ab Berlin reduziert.

19 Ziele weniger bedient Ryanair im Winterflugplan ab dem BER im Vergleich zum Winter 2019 - das ist ein Minus von 230 wöchentlichen Flügen und 40 Prozent. Im Sommerflugplan 2022 stehen 49 Routen ab Berlin. Die Nachfrage fällt laut Ryanair aktuell nicht geringer aus als 2019. Der Grund für die Reduzierung liege vielmehr beim Flughafen Berlin Brandenburg.

Basis in Frankfurt bereits geschlossen

In ganz Europa und an deutschen Regionalflughäfen wie Nürnberg und Leipzig, wo die Kosten wettbewerbsfähig blieben, investiere und wachse man. Doch die «ungerechtfertigten Erhöhungen der Flughafengebühren, die diese größeren deutschen Flughäfen im Vergleich zu ihren europäischen Konkurrenten nicht wettbewerbsfähig machen» seien der Grund, dass man in Berlin zusammenstreiche.

Die Basis in Frankfurt hatte die Billigfluggesellschaft mit derselben Argumentation bereits im März geschlossen. «Die höheren Flughafenkosten in Berlin machen es für uns attraktiver, Flugzeuge auf kostengünstigere Alternativen in andere Regionen Deutschlands und Europas zu verlegen», so Michael O'Leary. Doch nicht nur die großen Flughäfen sind laut O'Leary schuld.

Lufthansa soll schuld an langsamer Erholung sein

Der Ryanair-Chef kritisiert auch ein weiteres Mal die «massive staatliche Subventionierung des hochpreisigen 'nationalen Champions' Subventionsjunkie Lufthansa». Wegen der hohen Preise der deutschen Fluggesellschaft sei der deutsche Flugverkehr im Sommer um 28 Prozent eingebrochen, «was Deutschland zu dem Markt in Europa macht, der sich am langsamsten erholt», so der Ire.

Auch wenn die Wortwahl harsch klingt - im Vergleich mit Frühjahr 2020 wählte der Manager fast sanfte Worte. In Bezug auf die Staatshilfen an Lufthansa hatte O’Leary den deutschen Konzern damals noch als «Crack-Kokain-Junkie» bezeichnet. Ihre Staatshilfen hat Lufthansa aber mittlerweile vollständig zurückgezahlt, ebenso wie die Tochter Swiss.

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