Digitalisierung missglückt

Russische Airlines scheitern an Personalplanung

Crews und Techniker russischer Fluggesellschaften sollten ihre Zertifikate künftig digital erhalten. Doch die Systemumstellung misslang - und brockt Airlines so Probleme ein.

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Es geschah in Papierform: Vor dem 1. März 2023 stellte die russische Luftfahrtbehörde die Zertifikate für das Luftfahrtpersonal des Landes über eine Zentralstelle und 15 regionale Ableger aus. 16.200 Dokumente waren das im vergangenen Jahr - 7000 für Cockpit- und 3500 für Kabinen-Crew-Mitglieder sowie 3700 für Wartungspersonal.

Ab dem 1. März sollte die Beantragung und Ausstellung der für die Arbeit nötigen Zertifikate digital über ein staatliches Portal erfolgen. Doch das funktioniert nicht, wie verschiedene Airlines Ende März der russischen Wirtschaftszeitung RBC erklärten.

Smartavia und Iraero mit Problemen

Denn technisch waren die Behörden offenbar noch nicht wirklich bereit für die Umstellung. «Es ist unmöglich, Zertifikate für Luftfahrtpersonal zu erhalten», erklärte die Airline UVT Aero, die eine kleine CRJ-200-Flotte betreibt. Smartavia und Iraero meldeten gegenüber der Zeitung ebenfalls Probleme - und eine der fünf größten russischen Airlines, die auch Langstreckenflieger betreib, namentlich aber nicht genannt werden wollte. Andere Unternehmen wie etwas Volga-Dnepr meldeten keine Schwierigkeiten.

Bei mehreren Fluggesellschaften, darunter Smartavia, haben Piloten den Aufstieg vom Ersten Offizier zum Kapitän geschafft, warten aber auf ihre entsprechenden Dokumente. Bei Iraero haben rund zehn Techniker ihre Ausbildung abgeschlossen, können ohne die entsprechenden Zertifikate aber ihren Job nicht antreten.

Verschiebung auf März 2024

Laut Recherchen des russischen Luftfahrtnachrichten-Telegram-Kanals Aviatorschina sollen Hunderte Mitarbeitende der Branche auf Dokumente warten. Manche Airline habe schon Betriebspläne für März und April anpassen müssen aufgrund fehlenden Personals.

Das Verkehrsministerium und die Luftfahrtbehörde erkennen das Problem laut RBC an und haben eine schnelle Lösung versprochen. Laut der Zeitung läuft es wohl darauf hinaus, dass die Umstellung auf das digitale System zurückgenommen und auf den 1. März 2024 verschoben wird.

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