Beim Transkalahari Walk begeegnet man Giraffen zu Fuss

Wander-Safari in NamibiaAuf Du und Du mit Giraffe und Gnu

Wer zu Fuß auf dem Trans-Kalahari-Walk in der namibischen Savanne unterwegs ist, erlebt vieles, was auf klassischen Game Drives verborgen bleibt. Und kommt dabei der (harmloseren) Tierwelt ganz besonders nahe – allen voran Giraffen, Zebras, Gnus und Co.

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Einige Lodges bieten seit einigen Jahren ein Extra, das insbesondere all jene Reisende zu schätzen wissen, die Abwechslung zu langem Sitzen in Flugzeugen und Autos suchen: das Angebot, nicht nur zwischen den einzelnen Hütten und dem Restaurant oder dem Spa, sondern länger in der Natur zu wandeln. Und das auf ausgeschilderten Wanderwegen – oder besser: wanderbaren Wegen.

Möglich macht das der Umstand, dass die meist mehrere tausend Hektar großen Areale umzäunt sind und gefährliche Raubtiere wie Leoparden, Löwen und andere nicht rein- und andererseits beeindruckende Säuger wie Giraffen, Oryx und Zebras nicht raus können.

Gnus kommen mitunter richtig nah ran

Auf dem Trans-Kalahari-Walk

Das macht so eine Tour zu Fuß ja auch so interessant! So bietet etwa die «Kalahari Red Dunes Lodge» bei Kalkrand südlich von Windhoek Wanderungen mit Begleitung an. Dann geht es auf den sogenannten Trans-Kalahari-Walk. Auch wenn der Name Extremeres vermuten lässt, handelt es sich hierbei um eine durchaus komfortable 1,5-Tage-Wanderung durch das 4500-Hektar-Gelände, dessen Grenzen aber zu keinem Zeitpunkt erahnbar sein werden.

Für die Besprechung unserer rund 13 Kilometer umfassenden Tour treffen wir am Vorabend den namibischen Guide Etosha («Nein, mit dem berühmten Nationalpark im Norden des Landes habe ich nichts zu tun!») und ein weiteres Paar, das mitkommt. Richtig los geht es tags drauf – Sonnencreme ist aufgetragen, das später zum Minicamp gebrachte Übernachtungsgepäck übergeben – um halb sieben Uhr morgens, erst über Wege, auf denen sonst die Game-Drive-Jeeps der Lodge fahren, dann kleine Pfade, später querfeldein. Überraschenderweise sinken wir auch dort nicht allzu oft im sandigen Boden ein, was womöglich auch daran liegt, dass in der Nacht – endlich – etwas Regen fiel.

Manche Campwege sind richtig gut ausgeschildert

Mit Guide Etosha durch die Wildnis

Das freut Etosha, der sich rasch als Allrounder entpuppt: Er erzählt, lacht, mimt Tiergeräusche, reicht ununterbrochen Wasser, klärt auf. Was wir von ihm über das Leben der Tiere und San in der Kalahari alles erfahren! Und es gibt ja auch ohne Unterlass etwas zu sehen. Hier Spuren von Tausendfüßlern, dort ein Skelettschädel einer Antilope, etwas weiter die Losung eines Elands.

Etosha weiß zudem, wie er seine Gäste überraschen kann. Etwa indem er kein Wort verrät über den gedeckten Tisch, der nach etwa zwei Stunden Wanderung plötzlich hinter einer Dünenbiegung auftaucht. Mehr noch: Im Schatten einer Minihütte ist ein Büfett aufgebaut, bei dem wir – es müssen nur rasch die Frischhaltefolien weg – zugreifen können: Brot, Käse, geschnittenes Obst, alles da. Dazu serviert Etosha Kaffee und brutzelt Speck und Rühreier auf einem Gasherd.

Manche Webervogelnester werden mehrere Meter breit

Picknick unter Akazien und Begegnung mit Straußen

Alles weit weg vom Lodgebetrieb, mitten in den Dünen, mitten im Unendlichkeitsgefühl. Gestärkt geht es weiter, vorbei an Schirmakazien mit bis zu vier Meter breiten Webervogelnestern, die aussehen wie XXL-Naturkunst. «In einem Nest wohnen an die 200 Vögel, eine riesige und sehr soziale WG, bei der sich alle um die Nachbarn kümmern», so Etosha.

Wie das? «Indem sich die Vögel warnen, wenn sich etwa eine Kobra oder Giftnatter nähert, um die Brut zu fressen.» Stirnrunzeln. Diesen Zeitgenossen könnten ja dann auch wir begegnen? «Selbstverständlich», meint der Namibier und grinst. «Das wäre aber schon ein enormes Glück!» Deutlich wahrscheinlicher ist es da, Strauße zu treffen. Genau das passiert auch kurz darauf.

Giraffen zum Greifen nah

Stark, die weltgrößten flugunfähigen Vögel zu beobachten, wie sie in nicht allzu weiter Entfernung umherrennen. Passend dazu findet Etosha ein unbefruchtetes Straußenei auf dem Boden. Wie stabil das Riesen-Ei ist, demonstriert er, indem er sich mit beiden Füßen daraufstellt. Wir dürfen auch. Das Ei hält!

Anmutiges Giraffentrio auf dem Weg zum Wasserloch

Noch aufregender wird es, als wir drei Giraffen entdecken, die keine 30 Meter entfernt von uns an Blättern knabbern. Wie elegant! Und wie groß! Dass sie uns mitbekommen, daran besteht kein Zweifel – allein weil sie stets den Abstand halten, auch wenn wir uns vorsichtig nähern. Dann die nächste Überraschung: Boxenstopp Nummer zwei, der unter einem schattigen Palmenstrohdach im Nirgendwo stattfindet. Es gibt, von unsichtbaren Kollegen bereitgestellte Quiche und Salate, dazu Getränke aus der Kühlbox – was angesichts der mittlerweile deutlich über 30 Grad mehr als willkommen ist.

Auf der Anhoehe wartet bereits das Mittagessen

Wüstenhitze, wilde Zwiebeln und Wasserlöcher

Dann stehen die letzten der heutigen zehn Wanderkilometer an, die wir – na klar – auch noch gut hinkriegen. Darüber ist Etosha glücklich: «Eine gute Balance in der Gruppe zu finden, ist nicht selbstverständlich. Mal haben die einen viele Fragen, die anderen gar keine. Mal wollen die einen schnell laufen und die anderen ständig Fotos machen.»

Und Fotomotive gibt es ohne Ende! Etwa die «Wild Onions», die erst mit einem weißen Stängel schüchtern aus dem Boden lugen und dann mit grünen Blättern. Etosha gräbt im Sand und in der Tat: Darunter kommt eine tulpenartige Zwiebel zum Vorschein. Klick klick klick. Oder die schwarzen Klopfkäfer, die über den Boden laufen und immer wieder mit ihrem wippenden Hinterteil Geräusche erzeugen – vermutlich zur Partnersuche.

Giraffenballett und Sternenzauber

Die Geräusche, die wir erzeugen, als wir das kleine Komfortcamp für heute Nacht – zwei Komforthütten und eine überdachte Loggia – erreichen? Ahs und Ohs! Das Beste wird der Blick vom Liegestuhl auf das nahe Wasserloch sein. Dort lassen sich erst Gnus, später Zebras beobachten. Und dann, tata: die drei elegant schreitenden Grazien von eben!

Blick vom Camp auf Zebras am Wasserloch

Doch die Giraffen kommen nicht einfach an, schlabbern und dann – zack – wieder weg. Nein, sie spähen herum, lauschen, wechseln Positionen, sind endlich an der Trinkquelle. Alles in Slow Motion, bis auf den Trinkvorgang – ist doch der Moment des Bückens der verletzlichste. Insgesamt dauert das «Giraffenballett» mit seiner stets wechselnden Choreographie locker 45 Minuten. Dabei werden wir immer ruhiger, nur das Klicken der Kameras durchbricht die Stille. Als dann ein Tier nach erfolgreichem Süffeln die Vorderbeine so rasch zusammenschnalzen lässt wie Mister Winterbottom in «Dinner for One», müssen wir vor Freude in die Hände klatschen.

Naturkino vom Feinsten

Applaus gibt es dann noch für Etosha, der uns mit einer formidablen Grillsession verwöhnt. Und auf die nahe Anhöhe führt, auf der der unvergleichlich helle Sternenhimmel samt Kreuz des Südens und «falsch herumen» Orion nochmal besonders erstrahlt. Und wie irre der Mond aussieht! Wie die Zitronenscheibe im Malawi Shandy, den wir dazu trinken. «Auf eine einmalige Wanderung, Etosha!» Das Beste: Am kommenden Tag geht sie – Stichwort Rückkehr zur «Mutter-Lodge» – ja noch für ein paar Stunden weiter!

INFO

Anreise ab Deutschland: Lufthansas Ferienflieger Discover Airlines verbindet mehrmals wöchentlich Frankfurt respektive München mit Windhoek, günstigere Preise bietet aber meist Ethiopian Airlines an, wenngleich mit Zwischenstopp in Addis Abeba. Mitunter lohnt auch der Blick auf folgende Verbindung: von verschiedenen deutschen Flughäfen nach Johannesburg und von dort weiter nach Windhoek (oder Walvis Bay).

Anreise ab Schweiz: Es gibt keine Airline, die Direktflüge von der Schweiz nach Namibia anbietet. Mit Swiss und Lufthansa geht es meist entweder über Frankfurt, München oder Johannesburg nach Windhoek. Ähnlich verhält es sich mit der Anreise ab Österreich. Auch hier gibt es keine Direktflüge nach Namibia.

Einreise: Der Reisepass muss sechs Monate über die Aufenthaltsdauer hinaus gültig sein. Seit 1. April 2025 benötigen deutsche, österreichische und Schweizer Staatsangehörige auch für Urlaubsreisen nach Namibia ein Visum. Es kostet rund 90 Franken und kann vorab online oder bei der Ankunft am Flughafen ausgestellt werden. Impfungen sind nicht vorgeschrieben.

Beste Reisezeit: Namibia ist rund ums Jahr zu bereisen. Als Hauptsaison gilt der Südwinter (Mai bis September), dann sind die Temperaturen mit 25 bis 30 Grad nicht ganz so heiß (dafür kann es morgens und abends sehr frisch werden) und es ist sehr trocken – für Europäer oft die bessere Wahl. Aufgrund der Trockenheit sind dann auch die Wasserstellen meist gut besucht.

Buchung und Preise: Direkt bei der Kalahari Red Dunes Lodge, www.ondili.com/lodges/kalahari-red-dunes-lodge, oder über diverse Veranstalter wie z. B. Hauser Exkursionen, die einen besonderen Schwerpunkt auf Wanderungen legen. So ist der Trans-Kalahari-Walk Teil der 13-tägigen Selbstfahrerreise «Namibia – Wüstenimpressionen und Tiervielfalt», die inklusive Unterkunft und Mietwagen ab 2995 Euro pro Person kostet. www.hauser-exkursionen.de/reisen/namibia

Informieren: Tipps sowie ein kostenloses Infopaket gibt es beim Namibia Tourism Board, www.visitnamibia.com.na

Die Reise wurde unterstützt von Hauser Exkursionen.

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