B777-Frachter von Qatar Airways: Politische Krise stärkt die Cargo-Division.
Blockade

Qatar Airways Cargo baut in Krise aus

Wegen der Blockade durch die Nachbarstaaten muss sich das Emirat Katar aus der Luft versorgen. Die staatliche Fluggesellschaft kauft deshalb neue Frachtflugzeuge.

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Als im Juni mehrere Staaten unter der Führung des großen Nachbars Saudi-Arabien ihre diplomatischen Beziehungen mit dem Emirat Katar abbrachen, galt Qatar Airways als eines der ersten Opfer der Krise. Die nationale Fluggesellschaft Qatar Airways musste Flüge aus dem Angebot streichen und Umwege fliegen. Zahlreiche Fluglinien setzten ihre Flugverbindungen nach Katar aus.

Doch wie andere Bereiche der katarischen Wirtschaft reagierte auch die Fluggesellschaft mit einem Effort um sich den neuen Bedingungen anzupassen. Das gilt besonders für den Frachtbereich: Qatar Airways Cargo beteiligte sich an der Versorgung des Wüstenlandes mit Lebensmitteln aus der Luft, ohne die anderen Geschäftsbereiche zu vernachlässigen.

Blockade bringt Schwung ins Frachtgeschäft

«In der Anfangsphase hatten wir etwa 15 zusätzliche Frachtflüge pro Tag, neben unserem normalen Flugplan mit 60 Destinationen weltweit», so Ulrich Ogiermann, der deutsche Fracht-Chef von Qatar Airways, in einem Interview mit dem Fachportal Aircargonews. Jeder dieser Flüge habe 60 bis 100 Tonnen Hilfsgüter und Lebensmittel wie Milchprodukte, Gemüse, Früchte, Eier und Fleisch ins abgeriegelte Land geliefert.

Auch laut Firmenchef Akbar Al Baker hat die Blockade dem Frachtgeschäft von Qatar Airways zusätzlichen Schwung verliehen. Nach dem Embargo habe der Geschäftsbereich um 160 Prozent zugelegt, sagte Al Baker bei der Abnahme des ersten von zwei neu bestellten Fracht-Jumbos Ende September. Möglicherweise müsse Qatar Airways noch weitere 747-8 F nachbestellen.

Drittgrößte Frachtflotte der Welt

Anfang Oktober stieß zudem die 13. Boeing 777 F zur Frachtflotte der Airline. Diese ist mit 22 Flugzeugen inzwischen die drittgrößte der Welt und besteht aus acht Airbus A330 F, 13 Boeing 777 F und einer Boeing 747-8 F. Weitere Orders sind noch hängig. «Sie wissen, dass ich nicht gerne die Nummer zwei oder drei bin», so Al Baker an der Pressekonferenz bei Boeing.

Für Al Baker ist klar, dass die jetzt zugekauften Frachtflugzeuge auch nach der Blockade Verwendung finden. Die Fluggesellschaft könnte neue Märkte und Strecken bedienen oder mehr Waren statt im Frachtraum von Passagierflugzeugen mit den Cargofliegern transportieren, sagt der Chef.

«Prozesse wurden durch die Blockade beschleunigt»

Aufgestockt wird nicht nur die Flotte. Geplant ist auch eine Verdreifachung der Bodenkapazität in Doha mit einem weiteren Frachtknotenpunkt für mehrere Milliarden Dollar. Unter dem Strich werde Qatar Airways Cargo gestärkt aus der Krise hervorgehen, ist Ogiermann überzeugt. «Viele Prozesse wurden durch die Blockade beschleunigt.»

Bewiesen hat die Fluggesellschaft auch ihre Widerstandsfähigkeit und Flexibilität. Ein Beispiel: Auf dem Höhepunkt der Krise ließ Katar 4000 Holstein-Rinder einfliegen um eine eigene Milchindustrie aufzubauen. Als Partner wurde Qatar Airways Cargo ausgewählt – die Firma übernahm mit mehr als 20 gecharterten 777-Frachtern den Transport der Tiere.

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