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Air Malta

Pläne für Valletta Air bleiben in der Schublade 

Malta ringt mit der EU-Kommission über Millionen Beihilfen für die nationale Fluggesellschaft. Pläne für die Neugründung sollen jetzt vom Tisch sein.

Die Nachrufe auf Air Malta liegen schon seit Jahren in der Schublade. Die maltesische Nationalairline hat seit 2000 nur in einem einzigen Jahr schwarze Zahlen geschrieben. Zuletzt sollte die Fluggesellschaft dank eines großen Restrukturierungsplans und einer letzten Kapitalspritze von 290 Millionen Euro gerettet werden. Unter anderem wurde die Zahl der Beschäftigten bei Air Malta drastisch reduziert.

So richtig glauben wollte bislang dennoch niemand an die Rettung. Auch weil die EU der Kapitalspritze zustimmen muss. Daher hat sich die Regierung des Inselstaates schon im September 2022 auf das drohende Ende der 1973 gegründeten Airline vorbereitet und eine Alternative erarbeitet.

Keine Valletta Air

Demnach sollte Air Malta aufgelöst werden, um als neue Airline wieder aufzuerstehen, ähnlich wie Alitalia und Ita. Sogar der Name soll schon festgestanden haben: Valletta Air. Die Pläne bestätigte auch David Curmir, der Vorstandsvorsitzende von Air Malta im April.

Laut einem Bericht der maltesischen Zeitung Illum sind die Pläne nun aber vorerst vom Tisch. Demnach habe Die Regierung den Plan, Air Malta aufzulösen und eine neue Gesellschaft zu gründen, aufgegeben. Das Blatt erfuhr aus dem Umfeld der Fluggesellschaft, dass man sich bei Air Malta sicher sei, dass die Europäische Kommission die Finanzspritze doch noch genehmigen werde. Bis die Entscheidung steht, soll Air Malta mit ihren acht Maschinen profitabel fliegen und zeigen, dass sie Geld verdienen kann.

EU-Kommission «besonders vorsichtig»

Auch die Zeitung Malta Today berichtete am vergangenen Dienstag (27. Juni), dass die Europäische Kommission noch keine Entscheidung über die Zukunft der Fluglinie getroffen habe. Allerdings bewertet Malta Today den Fall anders.

So soll die Kommission im Fall von Air Malta «besonders vorsichtig» sein, da der Europäische Gerichtshof mittlerweile geurteilt hat, dass die staatlichen Beihilfen zugunsten von Lufthansa und SAS teilweise gar nicht hätten genehmigt werden dürfen. Die Zukunft der maltesischen Airline wird also weiter an der Entscheidung aus Brüssel hängen.