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Plan für Start nach Corona-Krise

Norwegian will nach Corona minimal starten

Erst 2022 rechnet die Billigairline wieder mit einem normalen Betrieb. Norwegian konzentriert sich künftig aber vermehrt auf Skandinavien und ausgewählte Langstrecken.

Eigentlich will der Staat Norwegian helfen. Doch er stellt Bedingungen. Zuerst müssen Aktionäre und Gläubiger einem Rettungsplan zustimmen. Sollten sie das nicht, könnte der Fluggesellschaft schon Mitte Mai das Geld ausgehen.

Den Plan, mit dem Norwegian wieder neu starten will, hat das Management jetzt vorgestellt. In der Präsentation zeigt sich: Mit einer schnellen Erholung von der Corona-Krise rechnet man auch bei der Billigairline nicht. Eine Normalisierung ist laut den Ausführungen für Investoren und Gläubiger erst im Jahr 2022 zu erwarten.

Deutlich kleinere Airline

Die Mehrheit der Flotte von Norwegian dürfte erst im März 2021 wieder abheben. Bis dahin plant die Fluglinie mit einem Minimal-Flugplan auf der Kurzstrecke, der von sieben Flugzeugen bedient wird. Der Rest der gegroundeten Flotte soll mit minimalem Wartungsaufwand bereit für einen Neustart gehalten werden. Jetzt gehe es darum, die Ausgaben so gering wie möglich zu halten, schreibt Norwegian.

Erst 2021 werde der europäische Flugverkehr langsam wieder hochgefahren, so die Pläne. Die «Kernstrecken» werde man nach und nach aufbauen und auch Marketingaktivitäten sollen wieder starten. Dabei will die Führung ein besonderes Augenmerk auf Skandinavien legen.

Deutlich weniger Langstrecken

Auch Langstrecken sollen ungefähr dann wieder starten – allerdings nur, wenn es entsprechende Nachfrage gebe. Dabei werde man sich auf die profitabelsten Routen beschränken, so Norwegian. Derzeit ist die Billigairline zum Beispiel in New York JFK der größte ausländische Anbieter. Auch London Gatwick und Los Angeles werden als Fokuspunkte auf der Langstrecke in der Präsentation erwähnt.

2022 soll es dann wieder «Normalbetrieb» geben, zeigt die Präsentation. Doch auch der wird nicht dem Vorkrisenniveau entsprechen. Die Flotte der Airline wird deutlich kleiner sein. Die genaue Größe hänge von der Nachfrage nach der Krise ab, so Norwegian. Von den derzeit 168 Flugzeugen dürfte sie mindestens auf 110 Flugzeuge schrumpfen.

Aktienbesitz wird verwässert

Am 4. Mai soll über die Pläne von Norwegian abgestimmt werden. Nicht gefallen dürften die Pläne den Aktionären. Denn Norwegian verlangt von den Gläubigern im Tausch gegen Aktien den Verzicht auf hohe Schulden. Das würde bedeuten, dass die Leasingfirmen und Anleihensgläubiger die große Mehrheit halten und die Anteile der bestehenden Aktionäre erheblich verwässert würden.