Letzte Aktualisierung: um 21:47 Uhr

Nach EU-Brief

Niederlande müssen Schiphol-Schrumpfung vorerst absagen

Rückzieher der niederländischen Regierung: Die Zahl der Flugbewegungen am Airport Amsterdam Schiphol wird doch nicht zum Sommerflugplan 2024 reduziert.

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Nur noch 460.000 statt 500.000 – so sollte die Zahl der Flugbewegungen pro Jahr ab dem Sommerflugplan 2024 am Flughafen Amsterdam Schiphol sinken. Doch daraus wird vorerst nichts. «Aufgrund der Position der Europäischen Kommission musste ich eine neue Einschätzung vornehmen», so Verkehrsminister Mark Harbers am Dienstag (14. November).

Daher trete die erste Phase der geplanten Reduzierung (Experimental Ruling) doch nicht wie bisher geplant am 31. März 2024 in Kraft, so Harbers. Er werde aber weiter am Ziel der Reduzierung festhalten, auch über Phase 2 (Balanced Approach-Procedure).

KLM erfreut, …

Der Minister verweist auf ein Schreiben der EU-Kommissarin für Verkehr vom 13. November, in dem diese Bedenken in Bezug auf Phase 1 äußere. «In diesem Schreiben heißt es, dass sich die Europäische Kommission ausdrücklich das Recht vorbehält, im nächsten Jahr ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Niederlande einzuleiten.»

Die niederländische Fluggesellschaft KLM reagierte positiv. «Es ist ein wichtiger Schritt, um Vergeltungsmaßnahmen zu vermeiden und weiterhin in die USA zu fliegen», so ein KLM-Sprecher laut dem Portal Luchtvaartnieuws. Zuvor hatte die amerikanische Airline Jetblue ihre Slots für den Sommer 2024 in Amsterdam verloren und macht seitdem Druck auf das US-Außenministerium, KLM in den USA einzuschränken – mit einem ersten Erfolg.

… Airport enttäuscht

Der Flughafen teilte dagegen mit, man sei «enttäuscht, da die Anwohner den Kürzeren ziehen». Deren Belastung müsste spürbar verringert werden. «Die Bedeutung einer nächtlichen Sperrung von Schiphol wird jetzt noch dringlicher», so der Airport. Das gelte auch für das geforderte Verbot von Privatflügen und der lautesten Flugzeuge.