Vor Beginn seines Studiums wollte Milan Schipper durchs sonnige Australien reisen. Der 18-jährige Niederländer fand einen Flug von Amsterdam nach Sydney, der deutlich billiger war als alle anderen. Beim Umsteigen in Toronto sah er die Air-Canada-Maschine, mit der es weitergehen sollte. «Das Flugzeug war wirklich klein und ich habe mich gefragt, schafft es das bis nach Australien?», erzählte Schipper nun dem kanadischen Radiosender CBC.
Der junge Mann ging trotzdem an Bord und blickte dann auf die Karte auf dem Bildschirm vor sich. «Ich sah, dass der Flugplan nach rechts ging, nicht nach links. Das war ungefähr der Moment, an dem ich realisiert habe, dass es ein anderes Sydney ist.» Er habe sich schrecklich gefühlt. «Aber ich konnte nichts tun, wir waren schon in der Luft.»
Kein seltener Fehler
Tatsächlich landete er nicht in Australien, sondern in Sydney in der ostkanadischen Provinz Nova Scotia, einer Stadt mit rund 30.000 Einwohnern. Es war Mitte März, es lag Schnee, ein Blizzard zog auf. «Ich war nicht richtig gekleidet», so Schipper. Er hatte eine Jogginghose, ein T-Shirt und eine dünne Jacke an. Mithilfe des Flughafenpersonals buchte er einen Rückflug und wurde von seinem amüsierten Vater in Amsterdam in Empfang genommen.
Er ist aber nicht der Erste mit diesem Irrtum: Einer US-Amerikanerin an Bord des gleichen Fliegers sei der gleiche Fehler unterlaufen, so Schipper. CBC zufolge landeten immer wieder Menschen im kanadischen Sydney, obwohl sie eigentlich nach Australien wollten: Zwei britische Teenager 2002, ein Argentinier 2008, zwei Niederländer 2009 und ein Pärchen aus Italien 2010.
Statt Dakar nach Dhaka
Milan Schipper versucht derweil weiterhin nach Australien zu kommen und sammelt dafür Geld via Crowdfunding. Bisher allerdings nur mit bescheidenem Erfolg: Von gewünschten 2500 Euro hat er lediglich 145 eingesammelt. Der 18-Jährige könnte trotzdem Glück haben: Laut einer australischen Nachrichtenseite soll eine Airline dem Niederländer einen Gratis-Flug nach Down Under angeboten haben.
Niederländer fliegt ins falsche Sydney
Milan Schipper: So wirbt er per Crowdfunding um Unterstützung.
Milan Schipper: So wirbt er per Crowdfunding um Unterstützung.
Milan Schipper/gofundme.com