Kleine grüne Lichter: Das GO Light System soll von den Piloten auch unbewusst wahrgenommen werden.
Neue Erfindung

So wichtig wie die Black Box?

Bei schlechter Sicht verlieren Piloten gerne die Orientierung - mit fatalen Folgen. Ein Australier will nun die Lösung gefunden haben: kleine grüne Lichter.

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Man sitzt im Stau und bekommt das Gefühl, rückwärts zu rollen, weil sich die Autos rechts und links vorwärts bewegen. Das nennt sich «räumliche Desorientierung», ein Phänomen, unter dem auch immer wieder Piloten leiden. Bei Tageslicht und gutem Wetter nützen sie fast ausschließlich den Sehsinn zur Orientierung. Bei Nacht oder schlechtem Wetter können sie den Horizont nicht mehr ausmachen und verlassen sich trotz Instrumenten zunehmend auf ihren Gleichgewichtssinn und die Wahrnehmung ihrer Körperbewegung - mit teilweise fatalen Folgen.

In den 80er- und 90er-Jahren waren 21 Prozent aller Unfälle der US Air Force auf räumliche Desorientierung zurückzuführen. 19 Personen starben dabei. Die Kosten für die Unfälle beliefen sich auf 455 Millionen Dollar.

Grüne Lichter für die Orientierung

Ähnlich dürfte auch im privaten und kommerziellen Flugverkehr aussehen. Räumliche Desorientierung der Piloten soll etwa für den Absturz des Air-France-Flugs 447 von Rio de Janeiro nach Paris 2009 mitverantwortlich sein. Ein australischer Pilot möchte das nun ändern: Russell Crane hat das sogenannten Green Orientation oder auch Go Light erfunden, das den Piloten bei der Orientierung helfen soll.

Bewegliche grüne Lichter kreieren im Cockpit einen Eindruck vom Horizont und bieten den Piloten so eine Orientierung quasi aus dem Augenwinkel heraus. Normalerweise müssen Piloten nach unten schauen, um die Fluglage auf den Instrumenten abzulesen. Wenn sie dann wieder hochschauen, kann es passieren, dass sie die Orientierung verlieren. Das horizontale Licht im Cockpit hingegen soll eher unterbewusst wahrgenommen werden, erklärt Erfinder Russell Crane dem Naracoorte Herald.

Ein Drittel aller Unfälle wegen Desorientierung?

Luftfahrtexperte Ron Bartsch, ehemals zuständig für die Sicherheit bei Qantas, sieht in der Erfindung das Potenzial, die wichtigste Errungenschaft der australischen Luftfahrt seit der Black Box zu werden. Seinen Angaben zufolge lassen sich bis zu ein Drittel aller Unfälle im Luftverkehr auf räumliche Desorientierung zurückführen.

Erfinder Russell Crane ist jedenfalls zuversichtlich. Er hat ein vorläufiges Patent auf sein Produkt angemeldet und arbeitet mit einer PR-Firma, um das Go Light bekannter zu machen. Mittlerweile gibt es bereits Gespräche mit möglichen Herstellern - und vielleicht findet sich das Horizontlicht bald in jedem Flieger.

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