Russlands bekanntester Judo-Kämpfer ist Wladimir Putin. Der russische Staatschef trägt den achten von zehn möglichen Meistergraden. Nun sollen sich weitere seiner Landsleute in der japanischen Kampfsportart üben - nämlich die Angestellten der Aeroflot-Tochter Pobeda. Das berichtet unter anderem die Nachrichtenseite Quartz.
Grund sind aggressive Passagiere, so genannte «unruly passengers». Um diesen nicht wehrlos ausgesetzt zu sein, will der russische Billigflieger seinen Mitarbeitern an Flughäfen und in Büros Judo und die russische Kampfsportart Sambo beibringen. Zuvor hatte Pobeda laut der Zeitung in Erwägung gezogen, einen privaten Sicherheitsdienst zu engagieren, sich dann aber dagegen entschieden, weil dies einen zweiprozentigen Aufschlag auf die Ticketpreise bedeutet hätte. Die Kampfsport-Ausbildung soll dagegen keinen Einfluss auf die Preise haben.
Schläge gegen Mitarbeiter
Auslöser für den Plan ist neben anderen gewalttätigen Ausfällen von Passagieren offenbar eine Attacke im Februar am Flughafen Vnukovo bei Moskau. Dabei soll ein Reisender, der zu spät kam und nicht mehr ins Flugzeug gelassen wurde, einen Mitarbeiter der Fluggesellschaft geschlagen haben. Eine Überwachungskamera dokumentierte den Angriff:
Mit Judo gegen aggressive Passagiere
Boeing 737 von Pobeda: Die Airline hat Probleme mit gewalttätigen Passagieren.