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McMurdo-Station

A319 fliegt Rettungsmission in der Antarktis

Auch Passagierflieger landen vereinzelt auf dem Eis der Antarktis. Üblich ist das aber eigentlich im Sommer. Wegen eines medizinischen Notfalls machte sich nun ein Airbus A319 im Winter auf den Weg.

Auf einem Großteil der Flughäfen der Welt kann man den Airbus A319 sehen. Bisher wurden mehr als 1.400 Exemplare der etwas gekürzten A320-Variante produziert. Doch es gibt noch Orte, wo ein A319 eine Besonderheit ist. Etwa in der Antarktis.

Forschungsstationen auf dem kältesten Kontinent der Erde werden hauptsächlich von Militärtransportern angeflogen, die auf Eis oder Schnee landen müssen. Nur gelegentlich fliegen auch gewöhnliche Passagierflieger in die Region, die sich um den Südpol verteilt – und wenn, dann eher nicht unter erschwerten Bedingungen im Winter, wie er derzeit herrscht. Ein Airbus A319 führte vergangene Woche (13. März) dennoch einen Flug in die Antarktis durch.

Landung bei Minus 30 Grad Celsius

Der Grund für den ungewöhnlichen Einsatz: Auf der in der östlichen Antarktis gelegenen US-Forschungsbasis McMurdo-Station ist ein medizinischer Notfall eines Expeditionsteilnehmers gemeldet worden. Dessen eilige Evakuierung koordinierte die Antarktis-Abteilung des australischen Umweltministeriums AAD (Australian Antarctic Division). Die Organisation beauftragte die australische Charterfluglinie Skytraders mit einem Rettungsflug für den Patienten.

Binnen weniger Stunden schickte Skytraders einen ihrer drei Airbus A319 ACJ – die Businessjet-Version des Typs – von ihrer Basis in Hobart in Tasmanien auf die fast 4.000 Kilometer lange Strecke zur McMurdo-Station. Mit an Bord war ein medizinisches Team, schreibt die AAD in einer Mitteilung. Die Landung auf der aus zusammen gepresstem Schnee bestehenden Piste des Phoenix Airfield, so der Name des Flugplatzes nahe der McMurdo-Station, erfolgte bei einer Temperatur von Minus 30 Grad Celsius.

Rückflug nach Neuseeland

«Zu dieser Jahreszeit haben die meisten antarktischen Nationen den Betrieb für die Wintersaison bereits eingestellt, so dass diese medizinische Evakuierung ungewöhnlich war», sagte Charlton Clark, Operations- und Sicherheitschef bei der AAD. Der Rückflug mit dem Patienten erfolgte ins etwas mehr als 3.800 Kilometer entfernte Christchurch in Neuseeland.

Für die Airline sind sowohl Flüge in die Antarktis sowie medizinische Transporte ein übliches Geschäft. Ungewöhnlich war die Jahreszeit, in welcher der Flug stattfand. Eigentlich bietet die Charterairline im Sommer etwa 25 Flüge in die Antarktis an. Australien beauftragt Skytraders bereits seit 2003 mit Flügen in die Polarregion. Die Fluglinie besitzt neben ihren drei Airbus A319 ACJ auch zwei Turboprop-Transportflugzeuge vom Typ Casa C-212 sowie einen Turboprop-Geschäftsflieger vom Typ Beechcraft King Air A350.