Letzte Aktualisierung: um 16:20 Uhr

Air Malta

Malta will es machen wie Italien mit Alitalia und ITA

Wohl Ende des Jahres soll Air Malta verschwinden und durch eine neue Fluglinie abgelöst werden. Das hat nun der Vorstandsvorsitzende von Maltas nationaler Airline bestätigt.

Der Plan hatte Zeit zu reifen. Schon im Sommer 2022 gab es Berichte darüber, dass Maltas Regierung ein alternatives Szenario für Air Malta ausarbeitet. Es sollte greifen, sollte die EU die Staatshilfe in Höhe von 290 Millionen Euro für die nationale Fluggesellschaft nicht gutheißen. Plan B: das Ende von Air Malta und die Ablösung durch eine neue Airline.

Mitte März 2023 gewann das Thema erneut an Fahrt. Das Magazin The Shift erfuhr von Informanten, die Europäische Kommission habe Maltas Regierung inoffiziell mitgeteilt, dass die 290-Millionen-Kapitalspitze chancenlos sei. Die Regierung des Inselstaates befinde sich daher nun in der Endphase der Planung für die Ablösung von Air Malta.

«Haben einen Fünf-Jahres-Businessplan erstellt»

Das hat nun auch der Air-Malta-Vorstandsvorsitzende David Curmi selber bestätigt. Gegenüber der Zeitung Times of Malta sagte er, die Gründung einer neuen Fluggesellschaft als Ersatz für Air Malta befinde sich in der finalen Phase, ebenso wie Gespräche mit der Kommission, die den Antrag der Regierung abgelehnt habe. «Wir haben einen Fünf-Jahres-Businessplan erstellt und stehen kurz vor dem Abschluss», so Curmi. «Wenn wir an diesem Plan festhalten, haben wir eine nationale Airline, die wirtschaftlich sinnvoll ist.»

Curmi nannte als Zieldatum Ende 2023. «Die neue Fluggesellschaft wird eine eigene Buchungsplattform haben und dort werden Tickets verkauft», so der Airline-Chef. «Das alte Unternehmen wird den Betrieb bis zum Ende der Übernahme durch die neue Fluggesellschaft fortsetzen.» Daher rechne man mit einem nahtlosen Übergang.

Angestellte müssen sich neu bewerben

Curmi erklärte, die Europäische Kommission habe in Malta einen ähnlichen Wechsel sehen wollen wie in Italien von Alitalia zu ITA Airways. «Malta wird immer noch eine nationale Fluggesellschaft haben», betonte er. Dabei werde es sich nicht um eine Billigairline handeln. «Wir werden weiterhin wichtige Flughäfen in wichtigen Städten anfliegen und gleichzeitig Fracht transportieren», sagte der Vorstandsvorsitzende. Die verbliebenen rund 330 Angestellten würden ihre Arbeitsplätze verlieren, könnten sich aber neu bewerben.

Air Maltas Flotte besteht aus fünf Airbus A320 Neo und drei A320 Ceo. Als möglicher Name für die neue Fluggesellschaft hatte im vergangenen Jahr Valletta Air im Raum gestanden. Aktuell fiel er nicht mehr, weder von Curmi noch in der Berichterstattung.