Mitte März 2023 gewann das Thema erneut an Fahrt. Das Magazin The Shift erfuhr von Informanten, die Europäische Kommission habe Maltas Regierung inoffiziell mitgeteilt, dass die 290-Millionen-Kapitalspitze chancenlos sei. Die Regierung des Inselstaates befinde sich daher nun in der Endphase der Planung für die Ablösung von Air Malta.
«Haben einen Fünf-Jahres-Businessplan erstellt»
Das hat nun auch der Air-Malta-Vorstandsvorsitzende David Curmi selber bestätigt. Gegenüber der Zeitung Times of Malta sagte er, die Gründung einer neuen Fluggesellschaft als Ersatz für Air Malta befinde sich in der finalen Phase, ebenso wie Gespräche mit der Kommission, die den Antrag der Regierung abgelehnt habe. «Wir haben einen Fünf-Jahres-Businessplan erstellt und stehen kurz vor dem Abschluss», so Curmi. «Wenn wir an diesem Plan festhalten, haben wir eine nationale Airline, die wirtschaftlich sinnvoll ist.»
Curmi nannte als Zieldatum Ende 2023. «Die neue Fluggesellschaft wird eine eigene Buchungsplattform haben und dort werden Tickets verkauft», so der Airline-Chef. «Das alte Unternehmen wird den Betrieb bis zum Ende der Übernahme durch die neue Fluggesellschaft fortsetzen.» Daher rechne man mit einem nahtlosen Übergang.
Angestellte müssen sich neu bewerben
Curmi erklärte, die Europäische Kommission habe in Malta einen ähnlichen Wechsel sehen wollen wie in Italien von Alitalia zu ITA Airways. «Malta wird immer noch eine nationale Fluggesellschaft haben», betonte er. Dabei werde es sich nicht um eine Billigairline handeln. «Wir werden weiterhin wichtige Flughäfen in wichtigen Städten anfliegen und gleichzeitig Fracht transportieren», sagte der Vorstandsvorsitzende. Die verbliebenen rund 330 Angestellten würden ihre Arbeitsplätze verlieren, könnten sich aber neu bewerben.