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Lufthansa

Piloten verzichten auf Lohn – wollen aber etwas dafür

Die Vereinigung Cockpit bietet Lufthansa weitere Einsparungen bei den Piloten an. Doch es gibt eine Bedingung.

Erstmals in der Geschichte der Lufthansa gibt es auch im Cockpit Kurzarbeit. Allerdings sind laut der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit weitere Einsparungen nötig. «Die Ende März mit der Vereinigung Cockpit vereinbarte Senkung der Personalkosten in der Kurzarbeit um angestrebte 50 Prozent reicht nicht aus, um die Fluglinie durch eine Krise ungewisser Länge zu bringen», schreibt sie am Dienstag (30. April).

Die Piloten von Lufthansa, Lufthansa Cargo, Lufthansa Aviation Training und Germanwings seien bereit, weitere Sparmaßnahmen zu unterstützen, heißt es weiter. «Wir haben deshalb dem Konzernvorstand neben einer kurzfristig wirkenden zusätzlichen Absenkung des Kurzarbeitsgeldes eine signifikante Lohnkostenreduzierung bis zum 30. Juni 2022 angeboten», sagt Vereinigung-Cockpit-Präsident Markus Wahl. Für den einzelnen Piloten bedeute dies ein bis zu 45 Prozent niedrigeres Gehalt gegenüber den vergangenen Jahren.

«Arbeitsplätze erhalten Kündigungsschutz»

Die Zugeständnisse würden sich auf gut 350 Millionen Euro belaufen, rechnet die Gewerkschaft vor. Es gibt aber eine Bedingung: «Voraussetzung für das Angebot ist, dass sich der Konzernvorstand im Gegenzug zu seinen Mitarbeitern bekennt und alles tut, um die Krise gemeinsam mit diesen sozialpartnerschaftlich zu überwinden.» Ein Schutzschirmverfahren erfülle diese Anforderungen nicht. «Wichtig ist, dass die Arbeitsplätze erhalten bleiben und ein Kündigungsschutz vereinbart wird», sagt Wahl.

Einen Kündigungsschutz zur akzeptieren, wird für Lufthansa aber wohl vor allem bei Germanwings schwierig. Sie will die Tochter schließen. Auch insgesamt plant die Lufthansa-Gruppe, ihre Flotte um rund 100 Flugzeuge zu reduzieren. Daraus ergibt sich laut Lufthansa-Chef Carsten Spohr rechnerisch ein Überhang von etwa 10.000 Mitarbeitenden.