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Neu in München

Lufthansa zieht A380 aus Frankfurt ab

Rückschlag für Frankfurt. Lufthansa verlagert fünf ihrer Airbus A380 nach München. Das dürfte auch mit den hohen Kosten am Main zusammenhängen.

14 Airbus A380 besitzt Lufthansa. Sie bedienten vom größten Drehkreuz der deutschen Fluggesellschaft aus Ziele in Asien, Afrika und Amerika. Doch der Flughafen Frankfurt und Lufthansa können nicht mehr so richtig miteinander. Seit der Ansiedelung von Ryanair ist die Airline sauer, weil Betreiberin Fraport der Billigkonkurrentin hohe Rabatte gewährt. Lufthansa drohte daher schon länger mit Konsequenzen und einer Schwächung Frankfurts. Nun macht sie die Drohung wahr.

Ab Sommer 2018 stationiert Lufthansa 5 der 14 A380 in München statt in Frankfurt. Von Bayern aus sollen sie nach Los Angeles, Hongkong und Peking fliegen. Zudem kommen in Bayern Strecken nach Singapur hinzu und wird die Verbindung nach Chicago aufgestockt, die aber nicht mit A380 bedient werden. Offiziell heißt es als Begründung für den Schritt, dass er eine Fortsetzung von Lufthansas Multi-Hub-Strategie bedeute. Drehkreuz-Manager Harry Hohmeister spricht schon lange von einer Flexibilisierung der verschiedenen Drehkreuze der Airline.

Auch mehr A350 in München

«In den vergangenen Jahren haben wir große Fortschritte in der Steuerung unserer Drehkreuze gemacht. Wir haben Prozesse harmonisiert und integriert», lässt sich Vorstandsmitglied Hohmeister zitieren. Das erlaube mehr Flexibilisierung bei der Verteilung der Flotte. München profitiert davon auch weiter. In den kommenden zwei Jahren sollen noch zwei weitere Langstreckenflieger in München stationiert werden. Erst im März hatte Lufthansa bekannt gegeben, zu den geplanten zehn fünf weitere Airbus A350 in München zu stationieren.

Schon damals hatte Konzernchef Carsten Spohr auch angetönt, dass hinter der Verschiebung im Rahmen der Multi-Hub-Strategie noch viel mehr steckt. «Wir haben mit Frankfurt lange über die Kosten verhandelt und waren nicht erfolgreich», so Spohr. Frankfurt am Main sei nach Heathrow der teuerste Airport in Europa. Die Kosten dürften also auch bei der aktuellen Entscheidung eine Rolle gespielt haben.

Trostpflaster

Ein kleines Trostpflaster gibt es für Frankfurt. Die Superjumbos ersetzen in München die deutlich kleineren Airbus A340-600. Die Kapazität des in München angebotenen Langstreckenverkehrs steigt damit um 17 Prozent. Die A340 werden dafür nach Frankfurt verlegt.