Rolls-Royce stieg aus dem Projekt aus. Man habe entschieden, «dass der Markt für Überschalltriebwerke in der kommerziellen Luftfahrt derzeit keine Priorität für uns hat», so der Triebwerksbauer zum Ende seiner Kooperation mit Boom Supersonic nach zwei Jahren.
Pratt & Whitney lässt Tür offen
Der Triebwerkshersteller, der nicht so klar abwinkte wie die anderen war Pratt & Whitney. Zwar erklärte das Unternehmen, sein Fokus liege auf herkömmlichen Triebwerken. Doch er lehnte stets ab, sich konkret zu Boom Supersonic und Overture zu äußern. Bis jetzt.
Nun sagte Rick Deurloo, Chef von Pratt & Whitneys Sparte für zivile Triebwerke, laut dem Magazin Forbes zwar: «Wir konzentrieren uns zu 100 Prozent auf die bestehenden Programme.» Doch er ließ auch eine Tür offen für Boom und Überschalltriebwerke.
«Wir führen Gespräche»
Es sei «ein sehr interessantes Geschäftsmodell» und es gebe gutes Interesse von Fluggesellschaften, so Deurloo. «Wir führen Gespräche», sagte der Pratt & Whitney-Manager. «Mir ist nicht bekannt, dass jemand gesagt hätte, wir seien nicht interessiert.»
Ein Boom-Sprecher erklärte, man äußere sich nicht zu laufenden Gesprächen. Aber: «Wir sind auf dem besten Weg für unsere Triebwerksankündigung noch vor Ende des Jahres.»
Erfahrungen bei Kampfjets
Erfahrung mit Überschalltriebwerken hat Pratt & Whitney bereits im militärischen Bereich. So ermöglicht es etwa das Triebwerk F119-PW-100 dem Kampfjet Lockheed Martin F-22 Raptor, schneller als der Schall zu fliegen.
Fluggesellschaften, die Overture einsetzen wollen sind unter anderem Japan Airlines (20 Exemplare) und Virgin Galactic (10). Auch American Airlines hat 20 der Überschalljets bestellt und sich zusätzlich 40 Optionen gesichert. United Airlines entschied sich für 15 Bestellungen und 35 Optionen. Delta Air Lines ist dagegen skeptisch.