Laserstrahl: Grüne sind gefährlicher als rote.
Medizinische Studie

Warum Laserpointer wirklich gefährlich sind

Laserstrahlen können einen Piloten im Cockpit nicht dauerhaft schädigen, so eine britische Studie. Der resultierende Schreck und die vorübergehende Blendung können dennoch katastrophale Folgen haben.

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Immerhin eine gute Nachricht haben die Forscher: Strahlen von Laserpointern, die auf das Auge eines Piloten im Cockpit zielen, können aus hundert Meter Entfernung keinen dauerhaften Schaden auf der Netzhaut anrichten. Das ist das Ergebnis einer medizinischen Studie, die im British Journal of Ophthalmology veröffentlicht wurde. Das macht die Geräte aber nicht weniger gefährlich: «Die wahre Gefahr liegt in dem Schrecken», sagt Professor  John Marshall vom Londoner University College, der die Studie mitverfasste.

«Die temporäre Blindheit kann katastrophale Folgen haben – gerade wenn sie in kritischen Phasen bei Start oder Landung erfolgt», so Marshall. Der Schock kann Piloten handlungsunfähig machen. Theoretisch kann jemand mit einem starken Laser am Boden daher einen Piloten zumindest kurzzeitig außer Gefecht setzen.

Grüne Laser schädlicher als rote

Der britischen Studie zufolge sind grüne Laser schädlicher als rote – sie werden als sehr viel greller wahrgenommen. Früher gab es häufig rote Laser mit einer Energie von einem Milliwatt. Innerhalb der vergangenen acht Jahre sind jedoch grüne Laser mit einem Output von 300 bis 6000 Milliwatt beliebter geworden. Rund 500'000 bis eine Million Laserpointer befinden sich bereits in Händen von Konsumenten.

Die Wissenschaftler sind unsicher, ob die geplante europäische Standardisierung für Laserprodukte für Verbraucher die Situation wirklich verbessern wird: «So können Behörden zwar unsichere Laser vom Markt nehmen. Ob sich die Produzenten an die Vorgaben halten werden, ist aber fraglich – viele Laserpointer werden im Internet direkt vom Produzenten an den Konsumenten verkauft», so Marshall.

Immer mehr Zwischenfälle

Die Zwischenfälle mit den Lasern häufen sich: Während die amerikanische Flugaufsichtsbehörde Federal Aviation Authority FAA 2010 noch 2800 Laser-Zwischenfälle berichtete, gab es allein zwischen Januar und Oktober 2015 bereits 5300 Meldungen. In Deutschland wurden 2015 526 Fälle gemeldet, doch die Dunkelziffer dürfte höher liegen. Im Februar musste ein Flugzeug von Virgin Atlantic nach dem Start in London umkehren, weil einer der Piloten geblendet worden war.

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