Kolumne

Für wen sich das neue Miles and More rechnet

Miles & More hat massive Änderungen für die Statusvergabe angekündigt. Wie sollte man als Vielflieger der Lufthansa oder Star Alliance auf die Änderungen reagieren?

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Nur selten werden Teilnehmer eines Vielfliegerprogramms so frühzeitig über anstehende Programmänderungen informiert wie es aktuell bei Miles & More der Fall ist. Das neue System für den Statuserwerb gilt erst ab dem 1. Januar 2021. Erst ab diesem Zeitpunkt sammeln Miles & More-Teilnehmer Statuspunkte statt Statusmeilen. Im Jahr 2020 bleibt daher vorerst noch fast alles beim Alten.

Der Miles & More Frequent Traveller- und Senator-Status können also auch in 2020 noch mit 35.000 beziehungsweise 100.000 Statusmeilen erflogen werden. Ein in 2020 erflogener Status gilt noch mindestens zwei volle Kalenderjahre und endet im übernächsten Jahr Ende Februar, also Ende Februar 2023. Ein in 2021 erflogener Miles & More Frequent Traveller- oder Senator-Status endet dagegen bereits nach einem vollen Kalenderjahr und damit ebenfalls im Februar 2023. Für Programmteilnehmer, die mit dem bisherigen Programm zufrieden sind, kann es sich also auszahlen, diesem noch ein weiteres Jahr treu zu bleiben und sich erst in 2021 oder 2022 nach einem neuen Programm umzuschauen.

Für wen passt was?

Eine Ausnahme- oder Übergangsregelung gilt für Mitglieder des Miles & More Hon Circle. Da sich der Qualifikationszeitraum für den exklusivsten Status derzeit noch über zwei Jahre erstreckt, werden die Statusmeilen von Hons, deren Requalifikationszeitraum 2020/2021 ist, Anfang 2021 in Statuspunkte umgerechnet. Hons, die in diese Kategorie fallen, sollten die neuen Regelungen also bereits 2020 im Blick haben.

Dass die Änderungen das Programm verschlechtern oder verbessern, lässt sich pauschal kaum sagen. Abhängig vom Flugprofil kann es zukünftig einfacher oder schwerer sein einen Status zu erreichen. Doch welcher Typ Vielflieger sollte sich von Miles & More ab- oder zuwenden?

Miles & More wird interessanter für Economy-Vielflieger und Angebotsbucher

Bisher behandelt Miles & More Economy-Vielflieger eher stiefmütterlich. Für zahlreiche günstige Economy-Tarife gibt es nur eine kleine Anzahl an Statusmeilen. Für Economy-Vielflieger kann es daher trotz häufiger Flüge bisweilen schwer sein, einen Status bei Miles & More zu erreichen. Das neue deutlich vereinfachte Programm berücksichtigt dagegen nur noch die Reiseklasse. Buchungsklassen und Ticketpreis haben keinen Einfluss auf die Anzahl gesammelter Statuspunkte.

Selbst für die günstigen Economy Flüge gibt es daher zukünftig mindestens 5 Statuspunkte. Damit ist der Frequent Traveller nach maximal 32 und der Senator Status nach maximal 96 Flugsegmenten erreicht. Deutlich schneller geht es natürlich, wenn Langstreckenflüge und Flüge in der Premium Economy, Business und First Class miteingebracht werden.

Generell gilt zudem, dass das neue System Angebotsbuchern zugutekommt. Ein über ein Partner- Special gebuchter Business Class Flug auf der Langstrecke für 1.000 Euro bringt zukünftig genauso viele Statuspunkte wie ein flexibel gebuchtes Ticket für ein Vielfaches des Preises. Miles & More lässt sich in Sachen Status daher nun klar als Vielflieger- statt als Vielzahlerprogramm bezeichnen.

Star-Alliance-Vielflieger sollten über einen Programmwechsel nachdenken

Zu den größten potenziellen Verlierern der neuen Regeln für den Statuserwerb gehören Vielflieger, die sich ihren Status bei Miles & More zu großen Teilen mit Flügen der Star Alliance statt Flügen der Lufthansa und Miles & More-Gruppe erfliegen. Denn das neue System schreibt vor, dass mindestens 50 Prozent (Frequent Traveller und Senator) oder 100 Prozent (Hon Circle Member) der Statuspunkte mit Lufthansa oder einer der anderen Airlines, die Miles & More nutzen, fliegen. Das heißt, dass sie mit Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Eurowings, Lot, Croatia Airlines, Luxair oder Air Dolomiti, erflogen werden müssen.

Wer das nicht schafft, sollte über den Wechsel zu einem anderen Vielfliegerprogramm der Star Alliance nachdenken. Ein innerhalb der Allianz erflogener Star Alliance Gold Status bleibt weiterhin eine hervorragende Alternative zum Status bei Miles & More. Die wichtigsten Statusvorteile sind mit diesem auch auf Flügen von Lufthansa und Co. gesichert. Je nach persönlichem Flugverhalten kann das Erfliegen eines solchen Status sogar deutlich einfacher sein als ein Status bei Miles & More

«Meilenoptimierer» – Gewinner und Verlierer gleichermaßen

Jede Programmänderung bringt Gewinner und Verlierer hervor, so auch bei Miles & More. «Meilenoptimierer», die sich gezielt die Eigenheiten des Programms zu Nutzen machen, gehören potenziell beiden Gruppen an. So entfällt beispielsweise zukünftig die Möglichkeit, sich einen Status bei Miles & More für zwei Jahre zu erfliegen und damit die Option das zweite «tote» Jahr der Requalifikationsperiode für den Erwerb eines Status bei einer anderen Allianz zu nutzen.

Gleichzeitig bietet das neue, sehr einfache System für die Vergabe von Statuspunkten aber neue Optimierungsmöglichkeiten. So lässt sich beispielsweise ausnutzen, dass Miles & More nur noch zwischen kontinentalen und interkontinentalen Flügen unterscheidet. Letztere geben natürlich deutlich mehr Statuspunkte, müssen aber nicht zwangsläufig lang oder teuer sein. Flüge im Grenzgebiet der Miles & More Kontinente bieten viel Optimierungspotenzial.

So gibt ein Lufthansa Flug von Deutschland (Europa) nach bspw. Tunesien (Afrika) oder Israel (Asien) die gleiche Anzahl an Punkten, wie ein echter Langstreckenflug nach Nordamerika oder Fernost. Bei Preisen für diese Strecken von bestenfalls um die 400 Euro in der Business Class lässt sich ein Senator-Status zukünftig theoretisch für etwa 2.000 Euro erfliegen.

Mehr Transparenz erhöht Planungssicherheit

Auch wenn längst nicht jeder von den Änderungen profitieren dürfte ist unbestritten, dass das neue System deutlich einfacher und transparenter ist. Bestehende oder angehende Teilnehmer können ohne viel Aufwand überschlagen, welcher Miles & More Status basierend auf dem eigenen Flugverhalten in Reichweite liegt.

Mark Wolter ist freier Kolumnist von aeroTELEGRAPH. Er ist Gründer des Vielflieger- und Meilenportals meilenoptimieren.com. Seit er vor einigen Jahren entdeckte, dass dank Meilen auch Normalsterblichen der Weg in die First Class offen steht, analysiert er Vielfliegerprogramme und teilt die besten Tipps, Tricks und Strategien auf seiner Webseite. Die Meinung der freien Kolumnisten muss nicht mit der der Redaktion übereinstimmen.

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