Flugvorbereitung: Die Berechnung des Schwerpunktes ist sehr wichtig.

Selber fliegenDie Relevanz des Gewichtes

Jeder, der schon einmal in einem Kleinflugzeug geflogen ist, wird sich an die merkwürdige Frage nach dem eigenen Körpergewicht erinnern. Warum sie durchaus notwendig ist.

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In der Tat klingt die Frage nach dem Körpergewicht erst einmal verwirrend, auf den zweiten Blick wird seine Wichtigkeit aber unübersehbar. In der allgemeinen, aber auch kommerziellen Luftfahrt, spielen Gewichte eine große Rolle. Nicht nur für die Kostenoptimierung bei großen Flugzeugen, sondern auch für das sogenannte Weight and Balance.

Jeder Flugzeughersteller schreibt maximale Abfluggewichte (MTOW; Maximum Take-Off Weight) vor. Egal ob kleine Cessna oder großer Airbus. Wird jenes überschritten, belastet man das Flugzeug nicht nur unnötig mehr, sondern man verliert auch den Versicherungsschutz. Von der rechtlichen Seite der Medaille abgesehen, muss man auch an das Flugverhalten denken. Je nach Gewicht verlegt sich der Masseschwerpunkt, das sogenannte Center of Gravity des Luftfahrzeugs.

Im schlimmsten Fall unkontrollierbar

Plant man also falsch und verlegt das Gewicht an die falschen Stellen (zu weit vorne oder hinten), kann das Flugzeug beispielsweiser schneller mit der Nase nach oben gehen, als man es gewohnt ist. Im schlimmsten Fall wird es sogar unkontrollierbar. Deswegen errechnet man als Pilot vor jedem Flug den Schwerpunkt aus. Das macht der Pilot meist mit einfachen, mathematischen Formeln und Diagrammen, oder er greift auf sein Tablet zurück und nutzt Apps wie Iduna Fly, um seinen Flug vorzubereiten.

Aber nach der Theorie muss es dann auch in der Praxis umgesetzt werden. So kann es vorkommen, dass sämtliche Mitflieger- und Pilotengewichte korrekt angegeben und ausgerechnet wurden, und dann nach dem Abflug plötzlich festgestellt wird, dass nur die rechte Tragfläche (meist auch der Tank) befüllt ist, während die linke Seite leer ist. Viele Flugzeuge haben Pumpen, um dies auszugleichen. Hat man aber nicht die Möglichkeit, das auszugleichen, wird sehr ineffizient geflogen. Denn das zusätzliche Gewicht auf der einen, rechten Tragfläche, führt dazu, dass das Flugzeug mehr Auftrieb benötigt.

Maximales Abfluggewicht

Wie eingehend erwähnt, ist auch das Höchstgewicht für den Abflug vorgeschrieben. Während viele Autofahrer sich um die maximale Zuladung wenig Gedanken machen, hat es beim Fliegen sehr konkrete Auswirkungen. Ist das Flugzeug überladen, verlängert sich beispielsweise die Länge der benötigten Startbahn, da mehr Geschwindigkeit gefordert ist. Aber auch die Steig- und Sinkraten sind reduziert. Jene Werte geben an, wie viele Meter pro Sekunde angestiegen oder gesunken werden können. Da man bei der Errechnung des Masseschwerpunkts bereits sieht, wie viel Gewicht man gemeinsam auf die Waage bringt, kommt man nicht in die Problematik des Übergewichts.

Eine gute Flugvorbereitung sorgt letzten Endes für den angenehmen Rund- oder Ausflug, den man genießt. Der beschriebene Prozess zur Berechnung klingt komplex, wird in der Pilotenausbildung aber eingehend geübt. Man sollte also keine Scheu haben und ehrlich sein, wenn der Pilot denn Mal nach dem Gewicht fragt. Dann steht einem auch nichts mehr im Weg für einen schönen Flug.

Lars Klein ist freier Kolumnist von aeroTELEGRAPH. Er ist Mitgründer der Mitflugzentrale Wingly. Privatpiloten werden mit Gästen vernetzt, um Leidenschaft aber auch die Kosten des Fliegens zu teilen. Heute fliegt Klein regelmäßig in der Cessna (mit) durch Europa. Vorher war er weltweit als selbstständiger Web-Dienstleister tätig. Die Meinung der freien Kolumnisten muss nicht mit der der Redaktion übereinstimmen.

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