Airbus A310 von Yemenia: Absturz 2009 vor den Komoren.

Nach elf JahrenAbsturz von Yemenia wird gerichtlich neu aufgerollt

Vor den Komoren stürzte 2009 ein Airbus A310 von Yemenia ab. Von 153 Insassen überlebte nur ein Kind. In Frankreich kommt es jetzt erneut zu einem Strafprozess.

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Bahia Bakaris tragisches Glück im Unglück wurde auf der ganzen Welt bekannt. Als einzige von 153 Passagieren und Besatzungsmitgliedern überlebte sie als Zwölfjährige im Juni 2009 den Absturz von Yemenia-Airways-Flug IY626 von Sanaa nach Moroni. Im Anflug auf die Hauptinsel der Komoren stürzte der Airbus A310 in den Indischen Ozean.

Genau wie Bakari stammten die meisten Passagiere aus Frankreich . Und dort beantragt elf Jahre nach der Katastrophe die Pariser Staatsanwaltschaft einen Strafprozess wegen Totschlags gegen die Fluglinie. Dies berichtet die Nachrichtenagentur AFP mit Berufung auf interne Quellen.

Schwierige Ermittlungen

Bereits 2014 stand die Fluglinie in Frankreich vor Gericht. Damals wurde Yemenia wegen Totschlags zu mehr als 30 Millionen Euro Schadensersatz für Hinterbliebene verurteilt. Im neuen Prozess will die Staatsanwaltschaft untersuchen, ob die Fluglinie strafrechtlich die Hauptverantwortung für den Unfall trägt.

Die Aufklärung des Unfalls von Flug IY626 verlief zäh und sorgte für zwischenstaatliche Spannungen. Ermittler der Zivilluftfahrtbehörden des Jemen und der Komoren widersprachen am Anfang der Ansicht der französischen Untersuchungsbehörde BEA, dass Pilotenfehler den Absturz verursacht hatten. Nach einem fehlerhaften Endanflug steuerten die Piloten den Airbus auf den Ozean weg. In geringer Höhe kam es dort um 1:51 Uhr nachts zu einem Strömungsabriss, der zum Absturz führte.

Piloten waren schlecht ausgebildet

In jener Nacht herrschte schlechtes Wetter in der Umgebung des Prince Said Ibrahim International Airport. Zudem musste der Anflug auf den schwierigen Flughafen von Moroni auf Sicht durchgeführt werden. Wegen Winden und der Nähe zum Vulkan Karthala gilt er gemeinhin als ziemlich schwierig.

Die Regierung des Jemens behaupte, das Frankreich ihr Land und ihre Staatsairline diskreditieren möchte. Französische Ermittler kritisierten wiederum ihre Kollegen aus den Komoren, dass sie Untersuchungsergebnisse zu spät veröffentlichten.

Yemenia sieht sich nicht in der Schuld

Verbände von Hinterbliebenen kritisierten wiederum Yemenia dafür, dass der Flug trotz der schlechten Wetterbedingungen stattfand. Im Abschlussbericht der Behörde der Komoren aus dem Jahr 2013 nennen die Ermittler dann aber Pilotenfehler als Hauptursache. Die schlechten Wetterbedingungen überforderten die mangelhaft ausgebildeten Piloten, die wegen Stress ihr Situationsbewusstsein verloren. Yemenia streitet die Vorwürfe noch immer ab.

Nach wie vor sieht sich die Fluglinie nicht für den Absturz verantwortlich, so ein Anwalt von Yemenia. Die noch immer andauernden Konflikte im Jemen erschweren zudem Befragungen. Zuletzt sind Angestellte von Yemenia vor über zehn Jahren zum Unglück befragt worden. Die Archive der Fluglinie auf dem Flughafen von Sanaa wurden darüber hinaus im Bürgerkrieg zerstört.

Überlebende: «Ein wichtiger Schritt»

«Auf strafrechtlicher Ebene geht es nicht mehr um Entschädigung, sondern um Moral», sagt ein Anwalt von Absturzopfern zu dem neuen Prozess. Einzelne Personen werden, wie sonst üblich, aufgrund der besonderen Situation im Jemen nicht auf der Anklagebank stehen, so der Jurist. Auch die Überlebenden Bakari spricht dem Prozess eine wichtige symbolische Wirkung zu: «Es ist [ein wichtiger] Schritt, auf den alle Familien warten, auch ich», so die heute 23-Jährige.

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