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Wet-Lease in Äquatorialguinea

Intersky: Golf von Guinea statt Bodensee

Die österreichische Regionalfluglinie verdient ihr Geld künftig auch in Afrika. Intersky verleast zwei Flugzeuge nach Äquatorialguinea - an eine kleine Airline im Umbruch.

Im Juni stellte Punto Azul ihre Flüge ein. Die kleine Fluggesellschaft aus Äquatorialguinea wollte sich innerhalb von 90 Tagen neu erfinden und die Flotte von zwei Embraer 145 mit 50 Plätzen umbauen. Ein neu ernannter Chef machte den Entscheid bald darauf aber wieder rückgängig.

Nun ist offenbar eines klar: Punto Azul will mehr Gas geben als zuvor. Sie least dazu zwei ATR72-600 mit 70 Plätzen von Intersky, wie das Fachportal Austrian Wings schreibt. Der Vertrag werde in den kommenden Tagen unterschrieben, bestätigte Roger Hohl, Geschäftsführer der österreichischen Regionalairline, nun auch nochmals der Schwäbischen Zeitung. Vier Piloten, vier Flugbegleiter und ein Techniker sollen dafür ab September und Oktober in Äquatorialguineas Hauptstadt Malabo stationiert werden.

Intersky vermietet die größten Flugzeuge

Intersky selbst will nun selbst zwei Flugzeuge anmieten, um das bestehende Flugprogramm durchführen zu können. Die beiden ATR sind die neuesten und größten Flugzeuge der Fluglinie mit Basis in Friedrichshafen. Neben dem klassischen Liniengeschäft lebt Intersky auch von Charterflügen, speziell für Fußballmannschaften, aber auch Wet-Lease-Verträgen. 2014 flog sie etwa für Canary Fly auf den Kanarischen Inseln.

Äquatorialguinea hat in den letzten zehn Jahren einen beispiellosen Boom erlebt. Die Wirtschaftskraft pro Kopf hat sich fast verdreifacht. Das liegt an Ölvorräten, die 1995 vor der Küste gefunden wurden. Der neue Reichtum ist indes sehr ungleich verteilt. Zudem ist Korruption im Land endemisch und freie Wahlen gibt es nicht. Der Fall des Ölpreises führt nun zudem zu Problemen.