Die N-219 ist für die für die Beförderung von 19 Passagieren ausgelegt. Hersteller Indonesian Aerospace preist den größten Kabinenquerschnitt unter den Miutbewerbern als großes Plus.
Indonesian Aerospace N-219

Indonesien startet Bau des ersten hausgemachten Fliegers

Mit dem Turbopropflieger N-219 hat Indonesien ein selbst entwickeltes Flugzeug durch die Zulassung gebracht. Schon bald will Hersteller Indonesian Aerospace mit der Serienproduktion beginnen.

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Der Flugzeugbau ist für Indonesien kein Neuland. Nach dem Bau von Segelfliegern in den Vierzigerjahren begann das asiatische Land Motorflieger herzustellen, so etwa den Trainer Linpur Belalang. Rund zwanzig Jahre später wurde der Bau der polnischen PZL-104 Wilga in Lizenz gestartet und in den Siebzigern der der spanischen Casa C-212 Aviocar.

Seine Flugzeugbauindustrie hat das bevölkerungsmäßig viertgrößte Land der Welt inzwischen in einem Konzern zusammengefasst. Längst stellt Dirgantara Indonesia oder Indonesian Aerospace nicht mehr nur Flieger und Hubschrauber in Lizenz her. Sie baut mit der Casa/IPTN C-235 auch mitentwickelte Flugzeuge und als Lieferant Teile für Airbus und Boeing.

Ideal für die 800 indonesischen Inseln

Nur bei der Entwicklung ganz eigener Modelle hatte Indonesian Aerospace bisher keinen Erfolg. Die Projekte N-250 für einen Turbopropflieger mit 50 Plätzen und N-2130 für einen Jet mit 80 bis 130 Plätzen wurden nach der asiatischen Finanzkrise Ende der Neunzigerjahre auf Eis gelegt. Um das Projekt N-245 eines 50-sitzigen Turbopropflugzeugs ist es ruhig geworden.

Mit der N-219 Nurtanio soll sich das ändern. Das  Turbopropflugzeug bietet 19 Passagieren Platz und soll Reisende auch in abgelegene Gegenden transportieren können. Es braucht laut Indonesian Aerospace 455 Meter zum Starten und 493 Meter zum Landen. Dadurch ist die wie gemacht für die Versorgung der rund 800 bewohnten indonesischen Inseln.

Mehr als 450 Flugstunden

Auch bei der N-219 erlebte Indonesian Aerospace allerdings Rückschläge. 2003 erstmals angekündigt, sollte das Flugzeug ursprünglich 2007 fliegen. Doch es kam zu mehreren Partnerwechseln. Es dauerte daher deutlich länger. Erst 2017 hob das selbst entwickelte indonesische Modell erstmals ab.

Drei Jahre später und nachdem die beiden Prototypen mit den Kennzeichen PK-XDT und PK-XDP 393 Starts und Landungen und rund 450 Flugstunden hinter sich brachten, hat es aber jetzt den Segen der Behörden erhalten. Am 18. Dezember hat das indonesische Directorate of Airworthiness and Aircraft Operation der Indonesian Aerospace N-219 Nurtanio offiziell die Musterzulassung erteilt.

Produktion startet 2021

Damit kann der Hersteller 2021 die Serienproduktion aufnehmen. Zuerst ist ein Ausstoß von vier Maschinen pro Jahr geplant. Die erste soll noch kommendes Jahr mit Passagieren fliegen.

Kunden hat Indonesian Aerospace bereits. So hat das indonesische Transportministerium ebenso eine Bestellung angekündigt wie bereits früher die Fluggesellschaften Lion Air, Trigana oder Aviastar. Über 120 Orders sollen schon festliegen. Die N-219 stößt allerdings auf große Konkurrenz - etwa durch die Viking Air DHC-6 Twin Otter oder die tschechische Let L-410.

Name als Referenz für nationalen Pionier

Die N-219 ist nicht nur als Passagiermaschine ausgelegt, sondern kann auch als Frachtflugzeug, Truppentransporter oder Rettungsflieger genutzt werden. Sie ist ausgestattet mit zwei PT6A-42-Triebwerken von Pratt & Whitney. Ganz von Grund auf wurde allerdings auch sie nicht entwickelt. Sie basiert auf der Casa C-212 Aviocar.

Wie wichtig das Projekt für Indonesien ist, zeigt der Beiname der N-219: Nurtanio. Es ist eine Referenz an den indonesischen Luftfahrtpionier Nurtanio Pringgoadisuryo.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Aufnahmen der Indonesian Aerospace N219 und der Vorläuferin Casa C-212 Aviocar.

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