Air-India-Flieger in Kalkutta: Der Flughafen ist überlastet.
Ermittlungen

Indische Piloten logen über Treibstoffknappheit

Die Flughäfen in Indien sind zum Teil maßlos überlastet. Piloten griffen zu einer fragwürdigen Methode, um bevorzugt landen zu dürfen.

Top-Jobs

logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz

Indien ist einer der am schnellsten wachsenden Luftfahrtmärkte der Welt – und genau das wird teilweise zum Problem. Flughäfen sind mit den Wachstumszahlen überfordert und können die wachsende Zahl an Starts und Landungen nur noch schwer bewältigen. Das führt dazu, dass Flugzeuge teils längere Zeit vor der Landung kreisen müssen. Die Airlines leiden darunter, weil sich ihre Pünktlichkeit verschlechtert.

Offenbar griffen aus diesem Grund einige Piloten zu ungewohnten Mitteln. In mindestens drei Fällen sollen Cockpitcrews großer Fluggesellschaften fälschlicherweise Treibstoffknappheit gemeldet haben, um bevorzugt landen zu dürfen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf einen Vertreter der indischen Luftfahrtbehörde Directorate General of Civil Aviation DGCA berichtet, ereigneten sich die Fälle am 30. November am Flughafen von Kolkata, dem früheren Kalkutta.

Drei Flieger hintereinander

Piloten eines Jets von Indigo meldeten dem Tower, sie hätten zu wenig Treibstoff und müssten daher bevorzugt landen und vor einem halben Dutzend anderer kreisender Flieger an die Reihe kommen. Das hörten Piloten eines Fliegers von Air India – und fanden es offenbar eine gute Idee. Sie meldeten ebenfalls Treibstoffmangel. Nur kurz darauf meldeten sich auch Piloten der Billigairline Spicejet zu Wort.

Die Ermittlungen haben aber ofenbar ergeben, dass alle Flugzeuge noch genügend Kerosin im Tank hatten, um entweder mindestens eine weitere halbe Stunde über Kalkutta zu kreisen oder zu einem alternativen Flughafen zu fliegen und dort zwei Landungen zu versuchen. Dazu sei aber gesagt: Eine halbe Stunde an Reservetreibstoff ist die Mindestmenge, die Piloten gemäß Icao als Pflichtreserve mitführen müssen.

Alle Piloten suspendiert

Alle Piloten seien suspendiert worden, so der DGCA-Vertreter. Ihr Verhalten hätte zu ernsthaften Problemen geführt, falls es tatsächlich ein Flugzeug mit wirklichem Treibstoffmangel gegeben hätte.

Spicejet leugnet, dass der Zwischenfall sich so ereignet haben soll. Weder Indigo noch Air India haben sich zu den Vorwürfen geäußert. Doch dass die Wartezeiten für Landesamts in Indien zum Problem werden, ist bekannt. 45 Minuten lang kreist ein Flugzeug im Durchschnitt, bevor es in Mumbai landen kann – in Singapur sind es 25 Minuten, in Katar null, so Bloomberg.

Mehr zum Thema

Schnee am Flughafen München: Hunderte Flüge mussten am ersten Dezemberwochenende gestrichen werden.

Das sind die größten Flughäfen Europas

Ladestation am Flughafen Gatwick: Ladestationen gelten als Hotspot für Noroviren.

Diese Orte an Flughäfen sind besonders mit Noroviren belastet

Flughafen-Layouts: Sie sind ziemlich unterschiedlich.

Erkennen Sie diese Flughäfen?

Lufthansa-Jet in Frankfurt: Am Mittwoch sind Flugausfälle und Verzögerungen zu erwarten.

Welche Fluggesellschaft ist an welchem deutschen Flughafen die Nummer eins?

Video

hose runter
Da wollte jemand eine klare Botschaft übermitteln: Ein Video zeigt, wie ein Bodenmitarbeiter vor einem Flugzeug die Hose herunterlässt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Il-114-300 soll eine höherer Reichweite bekommen.
Ilyushin plant die Auslieferung der ersten drei Il-114-300 für das Jahr 2026. Bis 2028 soll die Reichweite des Turbopropflugzeuges um fast ein Drittel steigen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Boeing 747-8 nach der Landung in São Paulo: Der Loste fragte nach dem Grund für den Mayday-Ruf.
Dichter Nebel verhinderte die Landung in Buenos Aires. Der Flug aus Frankfurt wich deshalb nach vielen Schleifen und einem Abstecher nach Asuncion nach São Paulo-Guarulhos aus. Dort erklärte die Crew der Boeing 747-8 von Lufthansa einen Notfall.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin