Die erste neue Embraer E190 von Helvetic Airways steht zum Einsatz bereit. Sie wird in den nächsten Tagen erste Strecken für die Swiss fliegen.

«Preiskampf um Balkan schlimm»

Die Schweizer Airline bekam ihre erste Embraer E190. Warum Helvetic Airways so kräftig ausbaut und doch Strecken streichen könnte.

Top-Jobs

LBV Logo

Sachbearbeiter:in Luftaufsicht, Erlaubnisse

Flughafen BER
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in örtliche Luftaufsicht

Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Flughafen BER
TAA Logo

Flight Dispatcher / Flight Operations Officer (m/w/d)

Feste Anstellung
Ambulanzflüge
Österreich
Vollzeit
Top jobs
TAA Logo

Sales Desk Agent

Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Ambulanzflüge

Es ist ein massiver Schritt. Die Helvetic-Flotte von derzeit sechs Fokker 100 und einem Airbus A319 verdoppelt sich durch die neuen Jets. Sieben Embraer E190 stoßen zwischen Dezember 2014 und Juni 2015 zur Schweizer Fluggesellschaft. Dass ein solcher Ausbau auch eine Herausforderung bedeutet, ist der Führung von Helvetic Airways klar. «Natürlich ist das ein Risiko», sagt Finanzchef Tobias Pogorevc im Gespräch mit aeroTELEGRAPH. Doch man habe sich den Schritt sehr genau überlegt.

Helvetic sei, so Pogorevc, eine «finanzgetriebene» Fluggesellschaft. Kein Wunder bei diesen Eigentümern. Rosemarie und Martin Ebner besitzen über ihre Beteiligungsgesellschaft Patinex die Fluggesellschaft. Ebner ist ein bekannter Schweizer Banker und machte einst Milliarden mit Börsengeschäften. Nach seiner Zeit bei der Credit Suisse und der Bank Vontobel gründete er 1985 seine eigene Bank, die BZ Bank, und legte sich später als Großaktionär mit diversen Konzernen an. So häufte das Ehepaar ein Vermögen von rund 4,5 Milliarden Franken an.

Nur profitable Strecken fliegen

Die Börsenkrise 2011 traf Ebner jedoch hart. Seither backt er kleinere Brötchen und hat sich neben dem Finanz- auch ein Luftfahrt-Standbein aufgebaut. Ebners Vermögen wird heute immerhin noch auf 950 Millionen Franken geschätzt. Der Investor hält die Airline aber nicht aus Spaß. Er will mit ihr Geld verdienen. «Wir dürfen nur wachsen, wenn profitabel sind. Sonst gibt es kein Kapital», sagt Finanzchef Pogorevc. «Daher fliegen wir lieber gar nicht als dass wir fliegen und Geld verlieren.»

Das führt dazu, dass einige Strecken von Helvetic Airways nun offenbar auf der Abschussliste stehen. Die steigende Konkurrenz durch Billigflieger zwingt die Fluglinie dazu, einst interessante Angebote zu überdenken. Auch die neue Schweizer Airline Holidayjet, die gemeinsam von Hotelplan und Germania gegründet wurde und im Sommer 2015 startet, rückt Helvetic auf die Pelle.

«Dann suchen wir neue Nischen»

Am schlimmsten sei es momentan bei den Balkan-Destinationen, so Pogorevc. «Wenn der Preiskampf auf den Strecken so weiter geht, dann können wir sie irgendwann nicht mehr anbieten.» Ab Zürich seien auch die Warmwasserdestinationen sehr unter Druck.

Doch wirklich Sorgen mache er sich nicht. «Wir suchen uns sonst halt eine andere Nische», so Pogorevc. Man schaue sich verschiedene Destinationen an. Welche das sind, will er allerdings nicht verraten. Doch die Nachfrage nach Flügen sei groß genug, dass Helvetic optimistisch sei, die Kapazität auch nach 2017 zu halten. Denn dann läuft der lukrative Vertrag mit der Swiss aus.

Auch ohne Auftrag der Swiss stark

Vier der neuen Embraer-Maschinen werden bis dahin für die Schweizer Nationalairline im Einsatz sein. Sie sind eine Übergangslösung, bis die von Swiss georderten Bombardier C-Series in der Schweiz eintreffen. Die Embraer mit Helvetic-Bemalung werden in dieser Zeit von einer Swiss-Crew gesteuert.

So interessant dieser Auftrag ist – er ist nicht entscheidend für Helvetic. «Wir sind auch ohne die Swiss stark», sagt Pogorevc. «Wir sind sehr stark im Charter- und Liniengeschäft und werden dann dort weiter wachsen können.»

Sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie, wie sich die neuen Embraer von Helvetic präsentieren.

Mehr zum Thema

Flieger von Air Canada: Kanada erlebt einen Tourismusboom.

USA sind out - noch nie gab es so viele Flüge aus Europa nach Kanada

Die Golden Gate Bridge am Eingang der San Francisco Bay: Beide Flughäfen in der Nähe.

Sommerflaute: Nachfrage für Flüge zwischen Europa und USA erholt sich kaum

Platz 7: Barcelona
55 Millionen (+10,3 Prozent vs. 2023, +4,4 Prozent vs. 2019)

Europas beliebteste Flugrouten im Sommer 2025

Das Terminal 4 am Flughafen Madrid Barajas: Die spanische Regierung hat große Pläne.

Die beliebtesten Europa-Flugrouten im Sommer 2025

Video

Start des Coupe Aéronautique Gordon Bennett: Am Freitag 5. März ist die 68. Ausgabe in Metz gestartet.
Ballonfahrer kämpfen beim Coupe Aéronautique Gordon Bennett seit 1906 darum, wer am weitesten fliegen kann. Dieses Jahr findet das Rennen zum 68. Mal statt - mit 24 Teams aus zehn Nationen. Den Sieg machten ein Team aus Deutschland und eines aus der Schweiz unter sich aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Pilot in einem leeren Ryanair-Flugzeug: Die Sicherheitshinweise sorgen für Diskussionen.
Die Sicherheitshinweise der Billigairline sind nicht nur unansehnlich gestaltet, sondern zwei der Piktogramme sind auch kaum verständlich. Das hat es mit den Bildern von Ryanair auf sich.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Airbus A321 Neo von Eurowings mit Sonnenbrille: Der Flieger wirbt für Eurowings Holidays.
Ein Airbus A321 Neo von Eurowings trägt ab sofort eine überdimensionale Sonnenbrille auf der Cockpit-Nase – als fliegender Werbeträger für den hauseigenen Reiseveranstalter.
Laura Frommberg
Laura Frommberg