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Absturz von Flug G3-1907

Gol zahlt Amazonas-Indianern Entschädigung

Nach dem Zusammenstoß mit einem Privatjet stürzte 2006 eine Boeing 737 von Gol ab. Dadurch wurde das Gebiet für die dort lebenden Amazonas-Indianer unbrauchbar. Nun wurden sie entschädigt.

Es passierte vor zehneinhalb Jahren. Ein Privatjet des Typs Embraer Legacy war am frühen Abend des 29. September 2006 über dem Amazonasgebiet unterwegs. Er hatte Miami als Ziel. Doch wegen einer ganzen Reihe von Fehlern der Piloten und der Fluglotsen stieß er auf seiner Route mitten über dem wenig besiedelten brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso mit einer Boeing 737-800 von Gol zusammen.

Während das kleine Flugzeug noch landen konnte, wurde die linke Tragfläche des Passagierjets von Flug G3-1907 massiv beschädigt. Sieben Meter wurden abgetrennt. Dadurch ergab sich ein einseitiger Auftrieb. Das war nicht mehr kontrollierbar. Die Boeing 737 stürzte ungebremst in den Urwaldboden. 154 Menschen starben. Das Unglück war das zweitschwerste in der Geschichte der brasilianischen Luftfahrt.

«Wir respektieren die Geister»

Es war nicht nur für ganz Brasilien und die Hinterbliebenen traumatisch, sondern auch für die Indianer des Volkes Mêbêngokre Kayapó. Die Boeing 737 stürzte auf das Land der Ureinwohner. Dadurch wurde es ihrem Glauben nach zum «Haus der Geister». Fortan durften sie dort nicht mehr jagen, fischen oder etwas anpflanzen. «Wir respektieren die Geister, die dort wohnen», so Stammesführer Bedjai Txucarramãe gemäß lokalen Medienberichten.

Nun entschädigt Gol die Mêbêngokre Kayapó für den Schaden. Die Fluggesellschaft zahlt dem Volk 4 Millionen Real oder umgerechnet 1,2 Millionen Euro. Ein brasilianisches Gericht hat die Piloten der Embraer Legacy 2012 zu je 37 Monaten Hausarrest verurteilt. Den mussten sie in den USA antreten. Ihr Flugzeug wurde verkauft und fliegt inzwischen wieder in Mexiko als XA-MHA.