Die Maschine «City of Columbus»: Diese Ford Trimotor wurde unter anderem von Charles Lindbergh geflogen und ist bis heute erhalten gebleiben.

Die Maschine «City of Columbus»: Diese Ford Trimotor wurde unter anderem von Charles Lindbergh geflogen und ist bis heute erhalten gebleiben.

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Ford Trimotor

Als Ford noch Flugzeuge baute

Henry Ford ist bekannt als Auto-Pionier. Doch auch in der Luftfahrt hat der Amerikaner viel bewegt. Mit seinen Trimotoren gingen Fliegerlegenden wie Charles Lindbergh und Amelia Earhart in die Luft.

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Ingenieur William Bushnell Stout hatte in den frühen 1920-er Jahren einen Traum: Ursprünglich in der Autobranche tätig, wollte er ein Flugzeug bauen. Frech schrieb er zwanzig potenzielle Investoren an, darunter auch den Auto-Pionier Henry Ford und dessen Sohn Edsel: «Für eintausend Dollar bekommen Sie ein Versprechen: Sie werden Ihr Geld nie wiederbekommen.»

Prompt erhielt Stout 20‘000 Dollar für sein Unternehmen Stout Metal Airplane Company. Investor Ford übernahm die Firma schließlich 1925 komplett. Er sah die Möglichkeit, die Massen nicht nur auf der Straße, sondern auch in der Luft zu bewegen.

Unter schlechtem Stern

Die Entwicklung des Flugzeugs stand anfangs allerdings unter keinem guten Stern: Das Design wurde immer wieder geändert. Aus der einmotorigen Maschine 2-AT wurde die dreimotorige 3-AT. Ein Prototyp wurde flugtauglich, wirklich überzeugen konnte die Maschine nicht. Ein Feuer im Hangar zerstörte die Maschine und die Produktionsstätte.

Das hätte das Ende von Fords Ausflug in die Luftfahrt sein können, doch der Ehrgeiz des Autobauers war geweckt – und seine Wut. Im Streit setzte er Stout ab und seine Ingenieure Harold Hicks und Thomas Towle auf den Flugzeugbau an. Das Ergebnis: Prototyp 4-AT, ein auf acht Fluggäste ausgerichtetes Passagierflugzeug mit drei 200 PS starken Neunzylinder-Sternmotoren vom Typ Wright J-4. Das erste Serienmodell 4-AT-A wurde 14 Mal gebaut. Es folgten mehrere Varianten und Weiterentwicklungen.

Viele Airlines

Zwischen 1926 und 1933 wurden 199 Maschinen verschiedenen Typs gebaut. Ähnlich wie die Ford-Autos hatten auch die Trimotors den Ruf, gut designt, kostengünstig und verlässlich zu sein. Angelehnt an die Tin-Lizzie (Blechliesel) – das Modell T von Ford – bekamen die Flugzeuge den Spitznamen Tin-Goose (Blechgans) verpasst. Insgesamt nutzten mehr als 100 Airlines Ford Trimotors.

Transcontinental Air Transport schuf mithilfe der Maschinen Direktverbindung zwischen der Ost- und der Westküste der USA – zumindest fast. Mit einem luxuriösen Zug wurden Passagiere von New York nach Port Columbus, Ohio, transportiert. Von dort flogen sie mit der Ford Trimotor nach Waynoka, Oklahoma, wo ein weiterer Zug sie nach Clovis, New Mexiko, brachte. Von dort ging es dann wieder mit einer Trimotor nach Glendale, wenige Kilometer nordöstlich von Los Angeles. Pan America Airways nutze 1927 die Maschinen für seine ersten internationalen Verbindungen von Key West nach Havanna und später auch weiter nach Mittel- und Südamerika.

Erste fliegende Kuh

Besonders beliebt waren die Maschinen aber auch bei verschiedenen Firmen, etwa aus der Ölindustrie. Die Flugzeuge konnten mit Skiern oder Schwimmkörpern ausgestattet werden und somit auch in entlegenen Gebieten landen. Zum legendären Ruf der Maschinen trugen auch die vielen Rekorde und Leistungen bei, die mithilfe der Flugzeuge erbracht wurden. So überflog eine Crew am 27. und 28. November 1929 zum ersten Mal den geographischen Südpol in einer Ford Trimotor.

Zudem wurde in einem Trimotor die erste Kuh der Weltgeschichte per Luft transportiert – und in der Luft gemolken. Auch die Luftfahrtpioniere Charles Lindbergh und Amelia Earhart flogen Trimotors, sogar die gleiche Maschine mit der Kennung C-1077. Das Flugzeug unternahm später den ersten kommerziellen Flug zwischen den USA und Mexiko-Stadt sowie über die kanadischen Rocky Mountains.

Neuauflage scheiterte

Die Boomzeit der Ford Trimotor dauerte nur kurz. Bereits sieben Jahre nach der Erstfertigung wurde die Produktion eingestellt, da modernere Maschinen ihnen den Rang abliefen. Allerdings hatten sich die Trimotors einen guten Ruf erarbeitet und wurden bis in die 60er-Jahre weiter genutzt.

Trimotor-Vater Stout wollte die legendäre Blechbüchse in den 50er-Jahren wiederbeleben. 1954 kaufte er die Rechte am Flieger von Ford und verpasste ihr eine Rundumerneuerung. Die modernisierte Variante erhielt verbesserte Materialen, stärkere Motoren, größere Cockpit-Fenster und eine festere, dafür leichtere Aluminium-Hülle. Die Maschine namens Stout Bushmaster 2000 sollte als Transportmittel für entlegene und anderweitig unzugängliche Gebiete dienen.

Touristenattraktion

Stout selbst erlebte den Bau der Neuauflage nicht mehr. Im Alter von 76 Jahren starb er. Die erste Bushmaster wurde erst 1966 fertig gestellt. Doch die Maschine floppte – sie war modernen Designs und Motoren deutlich unterlegen, auch aufgrund finanzieller Probleme. Nur zwei Exemplare wurden jemals gebaut, von der heute noch eines in einem Museum zu bewundern ist. Einige Ford Trimotors aus den 30er-Jahren fliegen bis heute – als Touristenattraktionen an wechselnden Orten in den USA.

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