Teil der Operation Paramuno in Brasilien und Kokain-Fund unter Flugzeugsitz in England: Kampf gegen Organisierte Kriminalität.
Wachsendes Problem

Behörden kämpfen gegen Kokain-Schmuggel per Kleinflugzeug

Kleine private Flugzeuge werden zunehmend von kriminellen Netzwerken für Schmuggeloperationen genutzt. Jetzt wurden bei der großen Aktion tonnenweise Drogen sichergestellt, Dutzende Flugzeuge beschlagnahmt und illegale Pisten enttarnt.

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Es geht um Kokainschmuggel und anderen illegalen Handel, durchgeführt mit kleinen Flugzeugen. Es geht um «die zunehmende Nutzung der allgemeinen Luftfahrt durch kriminelle Netzwerke», wie die Europäische Kommission erklärt.

Im Kampf dagegen finanziert die EU ein Projekt namens Colibiri. Es diene der «Überwachung und Kontrolle der General Aviation entlang der gesamten Kokainroute», hieß es beim Start 2019. Heute ist es als Colibiri II neu aufgelegt und breiter aufgestellt.

Dutzende Flugzeuge beschlagnahmt

So fand im März 2025 die Operation Colibiri Paramuno statt: 16 Tage lang arbeiteten 19 Länder in Lateinamerika, der Karibik sowie West- und Zentralafrika zusammen, um kriminelle Aktivitäten mit privaten und nicht kommerziellen Flugzeugen aufzudecken und zu unterbinden. Koordiniert wurde die Operation von der Weltzollorganisation WCO, die Echtzeit-Informationsaustausch über verdächtige Flugaktivitäten ermöglicht, und vom Maritimen Analyse- und Operationszentrum für Betäubungsmittel.

Insgesamt wurden 1897 Kontrollen durchgeführt, 2,2 Tonnen Drogen sichergestellt und Dutzende Flugzeuge wegen Steuerbetrugs beschlagnahmt. Mehr als 100 nicht deklarierte Start- und Landebahnen wurden enttarnt sowie Waffen und andere Schmuggelware konfisziert. Beteiligt waren 80 nationale Behörden, darunter Zoll, Polizei, Luftstreitkräfte und Luftfahrtbehörden.

«Diskrete und relativ risikoarme Alternative»

​​Die beteiligten Länder waren Argentinien, Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Paraguay, Peru, Uruguay, die Dominikanische Republik, Benin, Kap Verde, Côte d’Ivoire, Gambia, Ghana, Mali, Mauretanien, Nigeria, Senegal und Togo. WCO-Chef Ian Saunders erklärt: «Das Colibiri-Projekt rückt die General Aviation als Transportmittel in den Fokus, das von kriminellen Organisationen häufig für den Transport illegaler Güter genutzt wird.»

Die Europäische Kommission äußert sich auch zu den Gründen für die kriminelle Nutzung: «Der private Luftverkehr ist zwar nicht das Haupttransportmittel für Schmuggelware, bietet Kriminellen aber eine schnelle, diskrete und relativ risikoarme Alternative. Aufgrund der begrenzten Aufsicht, der lockeren Sicherheitsmaßnahmen und der schlechten Infrastruktur in einigen Regionen werden Leichtflugzeuge zunehmend für Schmuggeloperationen genutzt.»

30 Kilogramm Kokain unterm Flugzeugsitz

Die detaillierten Ergebnisse der Operation werden erst im Mai veröffentlicht. Doch wie Drogentransport mit kleinen Fliegern aussehen kann, lässt sich auch jetzt schon zeigen - und das nicht nur in Lateinamerika, der Karibik und Afrika. So informierte im März die National Crime Agency (NCA), die Kriminalpolizei des Vereinigten Königreichs, über die Festnahme zweier Männern, die am Flugplatz North Weald im County Essex gelandet waren.

Der Vorwurf gegen den 49-Jährigen und den 52-Jährigen: Der Schmuggel von 30 Kilogramm Kokain. Die wurden nämlich unter einem Sitz des Flugzeugs gefunden, mit dem sie aus Nordfrankreich nach North Weald geflogen waren. Der geschätzte Straßenwert: Mehr als 2 Millionen Pfund (umgerechnet 2,34 Millionen Euro).

Anwohner von Flugplätzen sollen wachsam sein

Paul Orchard, Chef der für den Einsatz zuständigen NCA-Einheit, sagte, man werde zusammen mit der Grenzschutzbehörde alles tun, um kriminelle Netzwerke zu zerschlagen, die Drogen nach Großbritannien bringen. «Dazu brauchen wir die Unterstützung der Öffentlichkeit», erklärte Orchard. «Ich bitte alle, die in der Nähe eines kleinen Flugplatzes wohnen oder arbeiten, verdächtige Aktivitäten der Polizei zu melden.»

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