Antonov An-74 beim Eis-Lager Barneo.

Antonov An-74 beim Eis-Lager Barneo.

Heiner Kubny/polarjournal.ch

Ergänzung zu Spitzbergen

Flüge von Russland zum Nordpol geplant

Für eine kurze Zeit im Jahr gehen Flüge von Norwegen bis knapp zum Nordpol. Künftig sollen die Antonov An-74 auch wieder von Sibirien aus zum Pol starten.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Aero-Dienst

Fluggerätemechaniker (m/w/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Dornier 328

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Wer zum Nordpol reisen will, kann eine Tour mit einem 75.000 PS starken Atomeisbrecher buchen. Knapp zwei Wochen lang dauert die Reise, die im Juli und August jeweils in der russischen Stadt Murmansk startet. Kostenpunkt: rund 28.000 Euro.

Es geht auch schneller. Eine Flugreise zum nördlichsten Punkt der Erde ist möglich, allerdings nur wenige Wochen im Jahr. Ende März suchen Mil-Mi-8-Helikopter einen geeigneten Standort, dann bringt eine Ilyushin Il-76 per Fallschirm Bulldozer, Treibstoff, Material und Spezialisten auf das Packeis in der Nähe des geografischen Nordpols. Diese errichten dort das Eis-Lager Barneo mit einer 1200 Meter langen Piste.

Erst Antonov An-74, dann Helikopter

2018, als das Camp zuletzt errichtet wurde, war es nur zwölf Tage lang geöffnet. Dann wurde es wärmer und das Eis zu dünn. 2015 stand es dagegen 27 Tage. In der kurzen Zeit, in der Barneo existiert, wird es von Forschern, aber auch von Touristen genutzt.

Sie flogen zuletzt von Longyearbyen auf der norwegischen Insel Spitzbergen rund 2,5 Stunden mit einer Antonov An-74 zum Lager. Mit einem Helikopter geht es von dort weiter Richtung geografischer Nordpol. Eine dreitägige Tour mit Übernachtung in der Arktis kostet 23.000 Euro.

Politiker wirbt für sibirisches Dorf

2019 fielen die Reisen aus, da es zwischen Russland und der Ukraine Unstimmigkeiten rund um das Fluggerät von Antonov gab. 2020 verhinderten die norwegischen Corona-Einreisebestimmungen die Flüge. Ebenso ist es 2021.

Der Gouverneur der russischen Region Krasnoyarsk, Alexander Uss, schlägt nun vor, eine Alternative zu Norwegen anzubieten. Er will laut Nachrichtenagentur Tass Unternehmen dazu animieren, vom nordsibirischen Dorf Khatanga aus zu starten. «Selbst, wenn wir nur zehn Flüge pro Saison machen können, wird es ein einzigartiges Produkt sein», so Uss.

Fässer und Bulldozer im Meer

Der Politiker machte den Vorschlag auf dem Jahrestreffen der Russische Geographische Gesellschaft, unter deren Schirmherrschaft das Lager Barneo steht. Schon in der Vergangenheit gab es Flüge ab Khatanga. Der Betreiber des Camps Barneo unterstützt das Bestreben. Denn für Gutbetuchte aus Russland und China ist der Weg über Sibirien viel einfacher – und vor Sanktionen sicher.

Dass die Reisen derzeit noch ausfallen, kann für die Umwelt auch von Vorteil sein. Denn die Antonov An-74 bringen weder alle halbleeren Treibstoffässer noch die Bulldozer zurück. Diese bleiben auf dem Eis - ganz einfach weil sie viel zu schwer sind. Öl und Treibstoff werden zwar abgelassen und mitgenommen, doch die Fahrzeuge selber werden versenkt.

Auch ein Flugzeug versank

2015 ging sogar eine Antonov An-74 unter. Bei der Landung brach das Fahrwerk und konnte nicht repariert werden. Weder die Betreiberin, die russische Charterairline Shar Ink, noch das Camp äußerten sich zum Schicksal des Fliegers. Doch das Fachblatt Barents Observer fand anhand von Gerichtsunterlagen heraus, dass die An-74 Ende Juli 2017 im Meer versank.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen die Fotos und Videos der Antonov An-74 beim Lager Barneo.

Mehr zum Thema

Piste 32 des Flughafens Zürich: Steht eine Umbenennung an?

Wie der magnetische Nordpol Pisten beeinflusst

Nordpol: Der Spezialflug findet nicht statt.

Umstrittener Nordpolflug findet nicht statt

Tango von Spectra Aircraft: Experten schätzen den Bedarf auf 230 Exemplare.

Das leistet Russlands neues Schulungsflugzeug mit russischem Motor

ticker-russland

Russland verstaatlicht Flughafen Moskau-Domodedovo - umgehend

Video

Airbus A320 Neo von Marabu bei der Landung: Er hüpfte einmal.
Ein Airbus A320 Neo der Condor-Schwester landete sichtbar hart auf Madeira. Das Flugzeug konnte zwar nach Nürnberg zurückkehren, muss aber noch einmal überprüft werden.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Der heikle Moment: Die Boeing 737 berührt mit dem Triebwerk fast die Piste.
Bei garstigem Wetter landete eine Boeing 737 der indonesischen Fluggesellschaft in Jakarta. Dabei berührte der Jet von Batik Air mit dem Triebwerk fast die Landebahn.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Airbus A321 XLR von Qantas: Hat seine lange Reise gestartet
Die australische Fluggesellschaft hat ihren ersten Airbus A321 XLR übernommen. Und sie bringt ihn mit einem Flug in ihre Heimat, der gleich für einen neuen Rekord sorgt. Qantas will mit dem neuen Modell neue Strecken eröffnen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg