Für schöneres Licht werden mit Sicherheit auch die grösseren Fenster sorgen: sie sind acht Zentimeter höher als bei anderen Flugzeugen.

«Warum müssen bei der Landung die Jalousien geöffnet sein?», fragt Leser Jörg Mayer. Ein Linienpilot antwortet.

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«Situational Awareness» ist das Stichwort - also die Wahrnehmung dessen, was um uns herum gerade geschieht. Fliegen wir über Wasser? Scheint die Sonne? Schneit es? Gibt es in der Nähe ein Gewitter? Sind wir schön auf der Piste gelandet? Verlieren wir Treibstoff? Raucht das Triebwerk? Spuckt es Feuer? Und im Fall einer Evakuierung: wo können wir raus? Um Antworten auf all das zu finden, muss man aus dem Fenster schauen. Und das gilt für die Crew ebenso wie für die Passagiere. Wir Piloten vertrauen unserer Kabinenbesatzung. Vor dem Start und vor der Landung melden sie uns «Cabin and galley secured». Das heißt, dass die Kabine für Start oder Landung bereit ist. Vor dieser Meldung müssen die Flugbegleiter eine lange Aufgabenliste abarbeiten. Und ein Punkt auf dieser Liste ist eben, dass die Jalousien geöffnet sein müssen.

Bei der zunehmenden Automatisierung im Luftverkehr stellen sich sicherlich Einige die Frage: Muss das sein? Die Antwort ist ja. Piloten haben zwar Instrumente, die alle Systeme genau überwachen. Aber es kann sein, dass ein Flugbegleiter hinten in der Kabine etwas sieht oder riecht, lange bevor unsere Instrumente das anzeigen würden. Die Flight Attendants sind daher wichtige Sensoren für Piloten. Ebenso wie die Passagiere. Auch diese können uns auf etwas Ungewöhnliches aufmerksam machen. Es gilt also für alle: wachsam sein. In den kritischen Phasen wie Start und Landung müssen deshalb die Rollläden geöffnet sein, damit die Cabin Crew ihre Aufmerksamkeit unter anderem auch nach draußen wenden kann.

Kabinenlicht dimmen

In der Nacht ist daher das Kabinenlicht ein weiterer Punkt auf der To-Do Liste. Es muss vor dem Start und vor der Landung gedimmt sein - Um die Augen der Passagiere und Crew an die Dunkelheit zu gewöhnen. Im Falle einer Evakuierung (in der Regel in schlechtem Licht) sehen dann alle Insassen besser. Die Augen brauchen um die 30 Minuten, bevor die Nachtsicht einsetzt. Aber verlieren kann man diese sehr schnell. Es genügt, einmal kurz ins helle Licht zu schauen, um das Nachtsehen sofort wieder zu verlieren.

Übrigens machen wir im Cockpit bei einem Gewitter genau das Gegenteil. Wir schalten das Licht im Cockpit ein, damit unsere Augen kein Nachtsehen entwickeln. Denn wenn ein Blitz einschlägt oder in der Nähe niedergeht, könnte dies unser Nachtsehen so stark blenden, dass man einige Zeit überhaupt nichts mehr sieht. Wenn die Augen ans Licht gewöhnt sind wirkt ein heller Blitz daher weniger störend.

[image2]Was Sie schon immer übers Fliegen wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten: Ein Pilot einer großen Fluglinie beantwortet exklusiv für aeroTELEGRAPH die Fragen der Leser. Er bleibt dabei anonym, um unabhängig antworten zu können. Schicken Sie uns einfach eine E-Mail an redaktion@aerotelegraph.com. Jede Woche wird eine der eingesandten Fragen beantwortet.

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