Die türkische Nationalairline will sich bei der Triebwerkswartung breiter aufstellen – und unabhängiger von Lieferanten werden. Gemeinsam mit CFM International denkt Turkish Airlines über ein neues Wartungszentrum nach.
Um mehr Sicherheit in Sachen Wartung und Instandhaltung zu haben, erwägt Turkish Airlines, gemeinsam mit CFM International ein Triebwerkszentrum zu errichten. Das französische Unternehmen, das zu gleichen Teilen Safran und GE Aviation gehört, liefert unter anderem Triebwerke für die Boeing 737 Max. Die Entscheidung über die Errichtung des Wartungszentrums erfolge jedoch unabhängig von einer potenziellen Boeing-Bestellung, so Aufsichtsratschef Ahmet Bolat beim jährlichen Treffen des Airline-Dachverbands Iata in Delhi zu aeroTELEGRAPH.
Seit 2023 konnten Turkish Airlines und der Flugzeugbauer sich nicht über einen Großauftrag für bis zu 300 Flugzeuge einigen. Auch der Wartungsaufwand bei den Triebwerken ist dabei ein Thema. Ein Zentrum würde laut Bolat da natürlich helfen. «Es geht aber auch um Unabhängigkeit von der Lieferkette», so der Präsident der türkischen Nationalairline.
«Bei Triebwerken – egal was man macht – kann man nie vollständig unabhängig sein, weil die Ersatzteile sowieso vom Hersteller kommen. Aber wenn man die Fähigkeit hat, bestimmte Module selbst zu warten, ist das natürlich ein Vorteil», so Bolat.
Auch mit dem Triebwerkshersteller Rolls-Royce hat Turkish ein Wartungszentrum in Planung. «In zwei bis drei Monaten wird der erste Spatenstich erfolgen und wir können anfangen, zu bauen», so Bolat. 2027 wird die Anlage in Betrieb gehen. Sie wird sich in Istanbul befinden.